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Es gibt immer wieder Menschen, die zu nachtschlafender Zeit nicht zur Ruhe kommen und ihre lästige Schlaflosigkeit mit einem guten Buch, dem empfohlenen Glas Milch oder einem dauerhaft laufenden Fernseher bekämpfen. Methoden, die für die Simultandolmetscherin Lea Storm nicht infrage kommen und deshalb macht sie sich gemeinsam mit ihrem Hirschhund Talisker auf den Weg, um im Lichtenfelder Umland joggen zu gehen. Doch kaum hat sie den Mauerweg erreicht, stolpert sie über zwei Tote, von denen einer ihr unbeliebter Nachbar Wolfgang Hanschke ist. Von nun ab ist die Idylle einer Berliner Vorortkolonie empfindlich gestört. Denn während vergiftete Hunde und ermordete Nachbarn regelmäßig die Bewohner erschrecken, gibt es einen unter ihnen, der einen Namen nach dem anderen von seiner Liste streicht.
"Wo der Hund begraben liegt" ist das Debüt der Berliner Autorin Beate Vera, das als Kombination zwischen einem lockeren Frauenroman und einer ernsthaften Mordermittlung wunderbar funktioniert. In ihm lernt der Leser die verwitwete Simultandolmetscherin Lea Storm kennen, die nach einem privaten Schicksalsschlag, neuen Halt in ihrem Leben sucht. Dass dieses ausgerechnet mit ihrem Engagement in einer mysteriösen Mordserie funktioniert, ist zwar ungewöhnlich, aber überaus wirkungsvoll. Und so steckt die sympathische Heldin schon bald in ernst zu nehmenden Recherchen fest und bringt sich damit selbst in höchste Gefahr. Aber nicht nur sie muss mit immer wieder neuen Anschlägen eines Mörders rechnen. Auch ein inoffiziell ermittelnder Kommissar bleibt von Widrigkeiten dieser Art nicht verschont, die sich bei ihm allerdings, noch um missgünstige Kollegen erweitern.
Flüssig geschrieben, mit amüsanten Dialogen, zu vielem Whisky und reichlich Essen versehen, versteht es der Berliner Provinzkrimi kurzweilig zu unterhalten. Dabei ist es egal, ob die Hauptprotagonistin manchmal nur durch Zufall über eine neue Fährte stolpert oder der ihr zur Seite stehende Kommissar eine Dienstwidrigkeit nach der anderen begeht. Der Reiz dieses Krimis wird durch die tollpatschig anmutenden Bemühungen der Hobbydetektivin und das mit vielen Schrulligkeiten und Missverständnissen einhergehende Miteinander in einer kleinen Wohnsiedlung bestimmt, das durch einen hinterhältigen Mörder ordentlich ins Wanken gebracht wird. Ergänzt wird das Ganze um authentische Schauplätze, eine handgezeichnete Übersichtskarte und kurz gehaltene Gedankeneinschübe des Mörders, die neben verschiedenartigen Spuren zusätzliche Hinweise zu dessen Identität geben.
Fazit:
"Wo der Hund begraben liegt" ist ein gleichermaßen spannender und unterhaltsamer Krimi, der mit viel Herz und Schnauze hält, was er verspricht.