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Auf der beliebten Ferieninsel Amrum geschehen zwei Morde, denen ein älteres Ehepaar zum Opfer fällt. Und während der Mann gefesselt und mit einer Tüte über dem Kopf am Quermarkenfeuer des Leuchtturms hängt, wurden seiner Frau im gemeinsamen Schlafzimmer schwerste Verletzungen mit einem Hammer beigebracht. Ein erschreckend brutaler Fall, den Hauptkommissar John Benthien und sein Team von der Flensburger Kripo übernehmen und der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Aber nicht nur sie müssen sich mit den kranken Fantasien eines rachedurstigen Täters auseinandersetzen. Auch ihre Kollegen in Dänemark werden zu der Leiche einer Lehrerin gerufen, in deren zugeklebten Mund eine Giftspinne ihr Unwesen trieb. Verbrechen, die einen Zusammenhang erahnen lassen, deren Ursprung in vergangenem Unrecht liegt.
"Küstenmorde" ist ein vielschichtiger Nordsee-Krimi, der seine Leser mit drei ungewöhnlichen Morden, einer Vielzahl von Verdächtigen und einem sympathischen Ermittlerteam gut zu unterhalten weiß und der es trotz frevelhafter Morde und undurchsichtiger Machenschaften schafft, die Lust auf einem Urlaub an der Küste zu wecken. Ein Wunsch, der vor allem durch die immer wieder auftauchenden Beschreibungen von Land und Leuten und der damit aufkommenden Atmosphäre entsteht und dem sich der Leser nur schwer entziehen kann. Und genau diese Fähigkeit von Nina Ohland, gemachte Beobachtungen und auftretende Gefühle zu nachvollziehbaren Bildern zu verarbeiten, ist es, die Leben in die geschilderten Ereignisse bringt und die Ermittlungen facettenreich ablaufen lässt. Hinzu kommt, dass der Leser bis fast zum Schluss nicht erraten kann, wer denn nun der Täter ist, und trotz immer neuer Indizien und für wahrscheinlich gehaltener Motive lange Zeit im Dunkeln tappt. Doch es geht nicht nur ihm so. Auch dem Flensburger Team fällt es schwer, die in Erfahrung gebrachten Sachverhalte zu einem schlüssigen Ganzen zu verbinden und fehlerhafte Aussagen von tatsächlichen Gegebenheiten zu trennen. Ein gut konstruiertes und wendungsreiches Geschehen, das mit interessanten Figuren versehen worden ist. Dabei lässt es sich Nina Ohland nicht nehmen, auch am Rande agierende Figuren umfassend darzustellen, was ab und an zu einigen Längen führt, für das Verständnis der Handlung aber von Vorteil ist.
Fazit:
Mit "Küstenmorde" hat Nina Ohland einen komplex angelegten und weit über die Krimihandlung hinausgehenden Roman verfasst, dessen Spannung bis zum Ende währt und der durch seinen geschickt angelegten Plot fesselnde Unterhaltung beschert.
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.