Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Zufällig stolpern Geocacher über einen Haufen Gebeine, die von der Polizei als menschliche Knochen identifiziert werden. Noch erschreckender ist die Erkenntnis, dass diese Überreste offensichtlich gekocht wurden. Während weitere solcher Funde gemacht werden und immer wieder Menschen innerhalb von kurzer Zeit verschwinden, macht sich die Angst breit, dass ein Kannibale am Werk ist. Doch
Grimm Nick Burkhardt ist davon überzeugt, dass in Wirklichkeit ein
Wesen sein Unwesen treibt.
Der vorliegende Roman mit dem vielsagenden Titel "Die Schlachtbank" ist der zweite Teil der Grimm-Reihe, die auf der erfolgreichen TV-Serie basiert. Während
"Der eisige Hauch" von John Shirley geschrieben wurde, ist nun John Passarella, der sich auf die Genres Horror und Mystery spezialisiert hat, als Autor tätig geworden.
Beide Bücher funktionieren völlig unabhängig voneinander, auch dürften Nicht-Serienkenner es wesentlich leichter als beim ersten Band haben, den Einstieg in die Grimm-Welt zu schaffen. Passarella führt alle wichtigen Figuren ausführlich ein und erklärt die wesentlichen Hintergründe, so dass ein rundes Bild entsteht.
Ermittler Nick Burkhardt ist ein sogenannter
Grimm, der die Fähigkeit besitzt, die wahren Gesichter von
Wesen zu sehen und sie deshalb bekämpfen kann. Diese
Wesen, zu denen beispielsweise Geier und wolfsähnliche
Blutbader gehören, sind mystische und meist blutrünstige Kreaturen. In Stresssituationen oder bei starken Emotionen verwandeln sie sich, aber lediglich ein
Grimm kann dies erkennen. Andere Menschen bemerken diese Änderungen nur, wenn ein
Wesen sich wirklich zeigen will.
Passarella bemüht sich, allen Figuren gerecht zu werden, auch den Nebenfiguren. Nicks Freundin Juliettte, eine Tierärztin, muss sich um einen scheinbar unerklärlichen Fall in ihrer Praxis kümmern, was mehrere Kapitel umfasst, aber keinen Bezug zum Mordfall und somit zur eigentlichen Handlung hat.
Dieser Thriller ist nichts für Zartbesaitete. Während der Autor den Leser erst eine Beziehung zu den späteren Opfern aufbauen lässt, indem er ihre Namen nennt und schildert, wie sie gefangen gehalten werden, wird in späteren Kapiteln deren Ermordung beschrieben und kurz darauf ausgeführt, wie "der Metzger" Fleischteile zerlegt, Organe aus Kadavern entfernt und Knochen herauslöst. Hierbei wird kaum etwas der Fantasie überlassen, einzig das Wissen, dass es sich bei den Tätern um raubtierähnliche
Wesen handelt, macht die Schilderungen erträglicher.
Während Nick und sein Kollege Hank noch durch Portland irren und nach Hinweisen auf den Kannibalen suchen, ahnt der Leser dank der übersichtlichen Zahl an Personen, die sich auf den ersten Blick verdächtig verhalten, bereits, wer seine Finger im Spiel hat. Dennoch bleibt die Spannung bestehen und mündet in ein furioses und blutiges Finale.
Fazit: "Die Schlachtbank" liefert das, was der Titel verspricht, einen blutigen Thriller, der nichts für zartbesaitete Leser ist.