Eine Anwältin sitzt nach einem erfolgreichen Tag abends zuhause, als sie ein ausgesetztes Baby vor ihrer Haustür findet. Sie setzt sich in ihr Auto und fährt dem Unbekannten, der das Kleinkind bei ihr abgelegt hat, hinterher. An einer einsamen Straße ermahnt dieser sie, ihm nicht weiter zu folgen, doch sie gibt nicht auf. Schließlich steht sie vor einem unheimlichen Anwesen, das sie nach einer eindringlichen, aber widersprüchlichen Aufforderung des Fremden, das Kind sicher ins Herrenhaus zu bringen und dort nach einem Portal zu suchen, betritt. Hinter ihr fällt die Eingangstür zu, der Weg zurück ist versperrt. Es beginnt eine fantastische Reise durch exotische Welten, bis zum Mond und zurück, voller Gefahren, immer in Furcht vor dem bedrohlichen Mann.
Eine mechanische Eule als Begleiter
Bevor der Spieler in die Rolle der anfangs noch namenlosen Anwältin schlüpfen kann, muss zwischen vier Schwierigkeitsgraden gewählt werden. Erfreulicherweise gibt es einen benutzerdefinierten Modus, in dem individuelle Einstellungen selbst vorgenommen werden können. Ein treuer Begleiter ist die mechanische Eule Gears, die die Tür des Anwesens bewacht. Gears eignet sich bestens als fliegender Helfer, der auch an scheinbar unerreichbare Gegenstände gelangt, nebenbei fungiert er bei den teilweise schwierigen Minirätseln als Tippgeber.
Abwechslungsreiche Wimmelbildspiele
Die Highlights dieses Casual Games sind die unzähligen und abwechslungsreichen Wimmelbildspiele unterschiedlichster Art, bei denen die Entwickler viel Einfallsreichtum bewiesen haben. Neben den „klassischen“ Wimmelbildern gibt es große Glasfenster mit geschickt versteckten Silhouetten oder Schatzkisten, in denen gleichwertige Münzpaare gesucht werden müssen. Mit Bilderbüchern wird die Geschichte des Fremden erzählt, während gleichzeitig versteckte Figuren und Zeichnungen aufzustöbern sind. Ein anderes Mal geben Versrätsel einen Hinweis darauf, welcher Gegenstand sich im Bild versteckt.
Eine Reise durch märchenhafte Welten
Während der über vierstündigen Spieldauer sorgen verschiedene detailreiche und verspielt gestaltete Welten, die durch Portale zu betreten sind, für Abwechslung. Während der Besuch bei einem Riesen in einem Wolkenschloss, das über eine riesige Bohnenranke zu erklimmen ist, gut zur märchenhaften Atmosphäre passt, grenzt die Reise zum Mond mittels Raumschiff schon fast an Stilbruch. Doch immer kann die Grafik überzeugen, auch wenn an manchen Stellen nicht mit den Farben Violett und Rosa gespart wird. Die Handlung, die teilweise an "Die Schöne und das Biest" erinnert, ist spannend und entwickelt sich weiter, auch wenn der Spieler bereits zu Beginn ahnt, in welche Richtung sie sich entfalten wird.
Fazit: "Nevertales: Die innere Schönheit" ist ein nahezu rundum gelungener Spaß, der besonders Fans von abwechslungsreichen und individuellen Wimmelbildspielen ans Herz gelegt werden kann.