Zehn Jahre ist es her, seit Marius Schumann seine Berliner Studentenwohnung bezog und unweit der Humboldtuni eine aufregende Zeit verlebte. Inzwischen nun ist der ausgebildete Chirurg in Flensburg zu Hause, wo er nach einer gescheiterten Ehe mit seiner Freundin Verena in einem opulenten Strandhaus wohnt. Grund genug, an seine damaligen Mitstreiter zu denken, und so entsteht der Plan, sie bei einem arrangierten Treffen wieder zu sehen. Ein Vorhaben, das nur sechs Wochen später umgesetzt ist, und während Kristina, Svenja und Jan zusammen mit ihren Ehepartnern in Marius' Strandhaus eintreffen, ahnt niemand, wie gefährlich die Folgen früherer Ereignisse wirklich sind. Denn nach einem schönen Tag am Strand gibt es einen Toten und nur einer von ihnen kann der Mörder sein.

"Höllisch heiß" ist das Krimi-Debüt der in Flensburg aufgewachsenen Britta Bendixen, die mit ihrem Ostseekrimi unter Beweis gestellt hat, dass sie spannende Plots zu konstruieren versteht. Dazu schafft sie Figuren, die außer angenehmen Eigenschaften auch unschöne Charakterschwächen besitzen, und stattet diese mit einer Vergangenheit aus, die neben einem herkömmlichen Verlauf auch folgenschwere Makel in sich birgt. Und so geschieht es, dass plötzlich ein wohlgehütetes Geheimnis nach dem anderen ans Tageslicht tritt und das harmonische Beisammensein immer mehr vergiftet. Als dann auch noch einer der Anwesenden sein Wissen gnadenlos auszunutzen versteht, während ein anderer nicht mit den daraus erwachsenden Folgen umgehen kann, kommt es zum Eklat.

Flüssig geschrieben, mit kurzen Kapiteln und einem überschaubaren Personenkreis versehen, lässt sich der Krimi gut lesen. Denn neben den zu Beginn des Buches vorgestellten Paaren kommen im weiteren Verlauf nur noch ein Flensburger Kommissar und sein Ermittlerteam hinzu, deren Aufgabe darin besteht, die Verdächtigen zu vernehmen. Ein kniffliger Fall, der seine Spannung aus dem unberechenbaren Verhalten der völlig unterschiedlichen Figuren und den lange Zeit nicht bekannten Beziehungen zueinander zieht. Und so hat es Britta Bendixen durchgängig geschafft, das Potenzial ihres Plots zu nutzen und dabei das Gespür ihrer Leser auf eine harte Probe zu stellen.

Fazit:
In "Höllisch heiß" hat Britta Bendixen die Weichen für ein fatal verlaufendes Wochenende gestellt, an dem gleich mehrere tragische Vorfälle geschehen. Und obwohl die Idee selbst nicht neu ist, weiß ihre Umsetzung auf der ganzen Linie zu überzeugen.