Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Im Jahre 2814 der galaktischen Ära herrscht Frieden. Es gibt keinen Streit, keine Hungersnöte, keine Konflikte. Jeder Mensch ist in einem der sieben unterschiedlichen Segmente untergebracht, jeweils nach seiner Neigung. Es gibt ein Segment für religiöse Menschen, einen Vergnügungssektor und so weiter. Jedes Kind wird im Alter von sieben Jahren getestet und dann vierzehn Jahre auf sein zukünftiges Leben vorbereitet. Beim siebenjährigen Loth jedoch versagt der Test. Da nicht sein kann, was nicht sein darf, fälschen seine beiden Prüfer das Ergebnis und er wird dem kriegerischen Sektor zugewiesen.
Ganz klar, das geht schief und so gerät Loth auch prompt am Tag seiner Abreise in Schwierigkeiten. Eine Verspätung von fünf Minuten wird ihm als Fahnenflucht ausgelegt und zur Strafe soll er künstlich um fünfzig Jahre gealtert werden. Das sind keine guten Aussichten und der verzweifelte Loth flüchtet, zusammen mit Jezreel, die aus dem Vergnügungssektor kommt und auch verurteilt werden sollte. Beide gehen auf die Suche nach der Widerstandsbewegung und machen dabei eine Entdeckung, die den Frieden der gesamten Galaxis bedroht. Daher werden beide von den Ordnungskräften gnadenlos gejagt.
Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil, den Eindruck gewinnt der Zuschauer, wenn er den ersten Band der Reihe "Segmente" liest. Kaum wird auf den ersten Seiten die neue Ära der Galaxy vorgestellt, da findet auch schon Loths Armageddon-Test statt. Im Handumdrehen ist es ein paar Jahre später und ratzfatz befindet sich Loth auf der Flucht. Geschwindigkeit ist keine Hexerei und mit Kleinigkeiten hält sich Richard Malka nicht auf, der Leser muss sehen, wie er hinterherkommt. Immer wieder macht die Geschichte einen Sprung nach vorne, was vollkommen in Ordnung geht, da es einen Eindruck der sich überschlagenden Ereignisse liefert. Viel Zeit für die einzelnen Charaktere bleibt jedoch noch nicht. Kleine, leise Geschehnisse oder Gefühle finden nicht statt, sie werden förmlich übergebügelt und wenn es eíne Bedrohung gibt, dann ist es nicht weniger als der Untergang der Menschheit. Darunter macht es dieser Comic nicht.
Die Illustrationen von Juan Giminez verstärken diesen Eindruck noch. Seine Figuren sind detailreich gezeichnet, aber ausgerechnet die Gesichter bleiben ausdruckslos.
So muss jede Emotion übertrieben ausgedrückt werden, damit die Leser sie wahrnehmen. Haben die Figuren Angst, verkrampft sich der Körper, sie reißen die starren Augen auf, der Mund wird weit geöffnet. Werden sie wütend, sind die Zähne gefletscht, sie schreien sich an. Das strengt an und ermüdet. Manchmal funktioniert dieser Stil, so bei Giminez vorherigen Werken "Die Kaste der Metabarone" oder "
Ich, der Drache". Hier aber trifft er auf eine wenig originelle Geschichte. Aufsässige junge Männer und hübsche Frauen sind schon tausend Mal vorgekommen und auch eine Rebellion gegen die Obrigkeit ist nicht neu.
Aber so früh sollte man die Hoffnung nicht sinken lassen. Zwei Bände folgen noch und Loth und Jezreel haben damit noch Zeit, sich zu entwickeln.
Eine Leseprobe findet sich
hier.