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Neben dem "
Atlas zur Weltgeschichte" ist nun im Kölner Komet Verlag auch eine Lizenzausgabe des Hauptwerks
"Der Große Ploetz - Die Enzyklopädie der Weltgeschichte" erschienen, welche auf der vollständig neu bearbeiteten Ausgabe aus dem Jahre 2008 basiert. Wie bereits die Vorgängerwerke folgt
"Der Große Ploetz" im Grundsatz der Chronologie, was folgende Grobstruktur zur Folge hat:
I. Vorgeschichte
II. Altertum
III. Die Alte Welt zwischen ca. 500 bis ca. 1500
IV. Neuzeit etwa 1500 bis 1945
V. Neueste Zeit seit 1945
Innerhalb dieser einzelnen Großkapitel schlüsselt die Redaktion die Informationen hingegen nach geografischen Regionen, Reichen oder Ländern auf. Im Gegensatz zum Vorgängerband wurden dabei einige strukturelle Veränderungen vorgenommen. So findet der Leser nun beispielsweise auch Kapitel zu Entwicklungen im Bereich Kultur, Technik und Wissenschaft. Das Herzstück des Bandes ist jedoch nach wie vor die Auflistung von historischen Daten. Als Ergänzung finden sich aber auch zahlreiche längere und kürzere Darstellungstexte, welche die geschichtlichen Ereignisse zusammenhängend darlegen.
Selten war das integrierte Lesebändchen so wichtig wie bei diesem Band, um angesichts der beeindruckenden Fülle an Informationen nicht den Überblick zu verlieren. Beachtlich sind dabei bereits die nackten Zahlen: 2128 Seiten, über 200 Karten sowie mehr als 250 Grafiken, Tabellen und Genealogien machen den schwergewichtigen Band zu einer wahren Fundgrube eines jeden Geschichtsinteressierten. Sicherlich: So manche Information, welche gewöhnlich zur Allgemeinbildung gezählt wird, findet der Leser in anderen Überblickswerken schneller und einfacher, doch wer sich für die Geschichte exotischerer Länder wie El Salvador, Marokko oder die Philippinnen interessiert beziehungsweise wer ein umfassendes Nachschlagewerk haben möchte, für den gibt es wohl keine Alternative zu diesem Band. Hinzu kommt, dass dieser höchsten inhaltlichen Ansprüchen gerecht wird. Immerhin konnte die Redaktion mehr als achtzig renommierte Geschichtswissenschaftler als Fachautoren gewinnen, welche die Informationen schnörkellos darlegen.
Erfreulicherweise wirkt die Enzyklopädie trotz des Umfangs und der kleinen Schrift nicht abschreckend, was auch an der neuen typografischen Gestaltung liegt. Denn die Neubearbeitung ist nun durchgehend vierfarbig, so dass sich die Jahreszahlen oder Überschriften wohltuend vom eigentlichen Text abheben. Ferner präsentieren sich die Grafiken, Tabellen und Karten durch die farbige Gestaltung erfrischend modern. Unterstützt wird dies zudem durch die übersichtliche zweispaltige Textanordnung.
Als äußerst sinnvoll erweist sich weiterhin die Konzeption, welche neben der reinen Auflistung von Fakten auch darstellende Textelemente vorsieht. Dadurch schafft es die Enzyklopädie erstaunlich gut, auch Zusammenhänge und Entwicklungen zu vermitteln, und ist folglich mehr als eine reine Sammlung an Daten, Fakten und Zahlen.
Für diejenigen, welche das Buch als Nachschlagewerk nutzen möchten – und davon wird es einige geben –, befindet sich zudem am Ende ein mehr als hundertseitiges Personen- beziehungsweise Orts- und Sachregister. Nicht zuletzt können sich diese Leser auch an dem detaillierten Inhaltsverzeichnis orientieren, welches minutiös die Feinstruktur des Bandes abbildet. Lediglich der Umstand, dass die Entwicklung der Kontinente Amerika, Afrika und Asien vor 1500 in den Abschnitt Neuzeit (1500 bis 1945) verlagert wurde, ist in sich unlogisch und nicht nachvollziehbar. Glücklicherweise bleibt dies allerdings der einzige strukturelle Mangel.
Fazit:
"Der Große Ploetz" ist und bleibt "die Bibel" eines jeden Geschichtsinteressierten.
Weitere Informationen sowie ein Blick ins Buch finden sich auf der Webseite des Verlags.