Im Baggersee am Ginsterpfad entdecken zwei Hobbytaucher die gut verpackte Leiche einer jungen Frau, die, an einer einstigen Betriebsvorrichtung fest verankert, vor dem Rest der Welt verborgen worden ist. Doch sie bleibt nicht die Einzige, die mit einem Brautkleid versehen in den Tiefen des Wassers schwebt. Denn vier weitere Bräute haben ihr Schicksal geteilt, und während die beteiligten Einsatzkräfte noch schockiert von dem Ausmaß ihres grausamen Fundes sind, zieht Kommissar Greiner bereits professionelle Hilfe von außen zu. So dauert es nicht lange, bis der Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel und seine Assistentin Hannah Christ zu der Kölner SoKo stoßen, die schon einmal ihre Kollegen im Fall des Metzgers unterstützte. Viel Zeit bleibt ihnen aber für ihre Ermittlungen nicht. Nur Tage nach dem verstörenden Fund wird schon wieder ein Mädchen vermisst, das perfekt in das Opferraster des Brautmörders passt.

"Blutdämmerung" ist nach "Blutsommer" der zweite Fall für den kauzigen Fallanalytiker Martin Abel, der sich gleich von Beginn an mit vollem Einsatz in die Suche nach einem kranken Mörder stürzt und dabei einen schwerwiegenden Fehler begeht. Doch nicht nur er hat schon bald die Grenzen des Erträglichen erreicht. Auch die beiden Frauen im Team werden mit massiven Folgen menschlichen Fehlverhaltens konfrontiert und haben Mühe, den Auswüchsen perverser Männerfantasien zu entgehen. Eine nervenaufreibende Ermittlung, deren Verlauf in zeitlicher Abfolge geschildert ist und die durch immer wieder eingefügte Rückblenden aus dem Leben des Täters oder einige aktuelle Einblicke in das Martyrium seines derzeitigen Opfers unterbrochen wird. Aber auch dem Privatleben seiner Ermittler widmet Rainer Löffler einige Kapitel und so erfährt der Leser einiges aus der Kindheit von Martin Abel oder darf in das Liebesleben des Kommissars Greiner schauen.

Spannend geschrieben, mit gut lesbaren Abschnitten und im Fall der Verletzungsbeschreibungen der Opfer mit fast zu detaillierten Beschreibungen versehen, versteht es „Blutdämmerung“ den Leser schnell in seinen Bann zu ziehen. Dabei trägt nicht nur das Schicksal des Mörders, dessen Taten auf keinen Fall durch seine qualvolle Kindheit zu entschuldigen sind, zu einem nicht enden wollenden Gefühl des Entsetzens beim Leser bei, sondern allem die Angst um das Leben des Opfers führt dazu, dass er von Unruhe erfasst weiterliest. Eine Anspannung, die durch die scheinbar viel zu langsam voranschreitenden Ermittlungen und unaufschiebbare private Probleme von Abel und Greiner eine stetige Unterstützung erfährt und erst ganz am Schluss ein befreiendes Ende findet.

Fazit:
"Blutdämmerung" ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe um den eigenbrötlerischen Fallanalytiker Martin Abel und seine inzwischen mit ihm liierte Assistentin Hannah Christ. Der Krimi weiß mit einem ausgeklügelten Fall, einer stets vorhandenen Spannung und vielseitigen Einblicke in das Leben seiner Figuren hervorragend zu unterhalten.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.