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Bei diesem 192-seitigen Manga handelt es sich um den ersten Teil einer Serie von Matsuri Akino, die sich mit der Tierhandlung des Count D. in Chinatown befasst, in der gar mystische Kreaturen gehandelt werden.
In diesem ersten Band werden vier Geschichten erzählt: "Dream", "Despair", "Daughter" und "Dreizehn".
In
"Dream" ist es ein junges Mädchen, das sich ein exotisches Haustier wünscht, um damit eine Altersgenossin ausstechen zu können. Der den Laden führende D. verkauft ihr einen seltenen, menschlich aussehenden Papagei. Das Mädchen darf ihn niemandem zeigen, muss ihn immer mit frischen Früchten versorgen und muss immer seiner Stimme lauschen, wenn er nach Mitternacht singt. Der Papagei hat einen guten Einfluss auf das Mädchen. Probleme stellen sich erst ein, als sie ein Weibchen für den Papageien bestellt.
"Despair" erzählt die Geschichte eines Toten. Der Schauspieler Robin Hendrix konnte zu Lebzeiten nur in einer einzigen Rolle glänzen. Seither bekommt er keine Angebote mehr und gibt sich ganz seiner Liebe zu Reptilien hin. Im Pet Shop erwirbt er eine besondere Echse: sie ist wunderschön und menschlich, doch aber eine mit den Basilisken verwandte Echse. Robin verpflichtet sich, sie täglich zu füttern, sie niemandem zu zeigen und ihr niemals in die Augen zu schauen. Dann jedoch werden Robin und eine kleine unbekannte Echse tot aufgefunden und der amerikanische Officer Alcott sieht in D. einen Verdächtigen.
Als ein Paar seine Tochter verliert, wollen sie sich zum Trost ein Haustier anschaffen. D. hat in
"Daughter" etwas Besonderes für sie: ein Kaninchen, das aussieht wie ihre verstorbene Tochter. Überglücklich nimmt das Paar das Kaninchen mit und willigt ein, es niemandem zu zeigen, stets ein bestimmtes Räucherwerk brennen zu lassen und es ausschließlich mit Wasser und frischem Gemüse zu füttern. Dann jedoch geben sie dem Kaninchen doch einen Keks - und plötzlich wird die Stadt von Tausenden Killerkaninchen bedroht ...
In
"Dreizehn" verliert ein junges Mädchen sein Augenlicht, nachdem ihre Eltern getötet und das Haus abgebrannt wurde. Zu ihrem Trost und ihrem Schutz bekommt sie von D. einen besonderen Dobermann, der ihr fortan als Bodyguard dienen soll, denn D. vermutet, den Täter der vorangegangenen Greueltat zu kennen ...
Spontan erinnert die Idee zu dieser Serie an zwei Dinge: Zunächst sind es die "Gremlins", an die sich der Leser anhand der Regeln, die es zu befolgen gilt, erinnert. Des Weiteren erinnern die Titel der Geschichten auch an Neil Gaimans Sandman, der seinen sieben Ewigen allesamt Namen gab, die mit "D" beginnen - wie beispielsweise Dream und Despair.
Nun, man man muss das Rad nicht immer neu erfinden, jedoch enttäuscht dieser erste Band noch aus einer Vielzahl anderer Gründe.
Die Anweisungen sind nicht innovativ und beinhalten stets das Fernhalten vor fremden Augen und das Füttern. Einmal wird dies durch das Räucherwerk ersetzt. Dieses taucht jedoch - wenn auch nicht als Regel - auch bei den anderen Tieren auf.
Dass alle Tiere menschlich wirken, ist schlimm genug. Lediglich bei "Dreizehn" gibt es eine schlüssige Erklärung dafür. Dass sie einerseits aber von anderen als Menschen - der Dobermann darf anderen gezeigt werden -, dann jedoch als Tiere (derselbe Dobermann erscheint für den Bösewicht als Tier, alle Kaninchen und der tote Basilisk sind ebenfalls Tiere) wahrgenommen werden, ist nicht schlüssig und auch innerhalb des Bandes sehr inkonsequent dargestellt worden.
Durch die Vermenschlichung aller Kreaturen ist auch der mögliche mystische Effekt schon im Keim verdorben.
Zu guter Letzt lässt auch die letztliche Moral der einzelnen Geschichten sehr zu wünschen übrig. Die gewollten Schlüsse - in aller Kürze der Gang der Dinge, Schuld und Strafe, Loyalität und Liebe bis in den Tod - sind teils hanebüchen herbeigeführt und wirken in ihrer Aussage aufgrund vorgenannter Mängel kein bisschen.
Die Chance zu einer interessanten mystischen Serie wurde hier definitiv vertan. Zu viele Ungereimtheiten, Logikfehler und Wiederholungen verderben den Lesegenuss. Einzig die Titelbilder der Geschichten sind sehr löblich zu erwähnen, die sonstigen Zeichnungen sind zumeist ganz gut, aber auch nicht herausragend.