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Nach einem äußerst dramatischen Ende der
ersten Staffel, kommt es nun zu einer packenden Fortsetzung und einem erneuten Aufeinandertreffen der zwei so unterschiedlichen Ermittlungsbeamten; der schwedischen Polizistin Saga Morén und ihrem dänischen Kollegen Martin Rohde.
Ein Schiff verlässt die Fahrrinne und rammt einen Pfeiler der Öresundbrücke. An Bord finden die Ermittler lediglich fünf Jugendliche in einem erbärmlichen, halb bewusstlosen Zustand. Sie sind gefesselt und werden nach der Befreiung umgehend ins nächste Krankenhaus transportiert. Von der Besatzung jedoch fehlt jede Spur. Das ist der Auslöser, der Saga und Martin erneut zusammenführt. Denn nur gemeinsam sind sie in der Lage, die Lösung zu finden. Als die Jugendlichen nicht gesund werden, sondern nacheinander versterben, wird die tatsächliche Ursache entdeckt. Jemand hat sie absichtlich mit einer tödlichen Krankheit infiziert. Wer ist zu so einer schrecklichen Tat überhaupt fähig?
Gleich in einer der ersten Szenen, als Saga zu Martin ins Polizeirevier nach Kopenhagen fährt, wird sie mit dem gleichen Spruch von Martin begrüßt, mit dem auch sie ihn einst im Pilot empfangen hat: "Das hätten Sie auch mailen können." Das ist einer der wenigen Momente, die den Zuschauer in eine fröhliche Stimmung versetzen. Denn ansonsten ist die Geschichte um die beiden unterschiedlichen Protagonisten sehr traurig und düster.
Die schwedische Polizistin Saga Norén wird von Sofia Helin verkörpert. Saga ist ein interessanter Charakter, die leider unter fehlender Empathie leidet. Sie ist nicht in der Lage, Gefühle zu zeigen. Dabei ist es gerade jetzt von Vorteil, denn Saga hat einen Mann kennengelernt. Seit kurzem wohnen sie zusammen, doch weiß sie nicht, wie sie damit umgehen soll. Aus Büchern holt sie sich Anweisungen fürs Leben. Sofia Helin vollführt bei ihrer Darstellung wahre Wunder, denn Saga wirkt zu jedem Punkt authentisch und glaubwürdig. Sie ist ein richtiges Kunstwerk, das durch Helin passend in Szene gesetzt wird.
Ihr entgegen steht der dänische Kollege Martin Rohde, gespielt von Kim Bodnia, der die letzten 13 Monate mit verschiedenen Therapien verbracht hat. Nach dem Tod seines Sohnes ist nichts mehr so, wie es mal war. Er und seine Frau leben getrennt und der einstige, ruhige Familienmensch wirkt gebrochen. Erst durch Saga kehrt er zurück in die Mordkommission. Die Zusammenarbeit mit ihr tut ihm gut, denn sie ist die einzige Person, die ihn wie immer behandelt. Bei ihr fühlt er sich wieder als vollständiger Polizist.
Die DVD-Box ist gefüllt mit 578 Minuten dramatischen, spannenden, aber auch traurigen Ereignissen. Die Ermittlungen führen die beiden Polizisten immer wieder an ihre persönlichen Grenzen. Trotzdem macht es Freude, die Entwicklung der beiden und ihre langsam wachsende Freundschaft mitzuerleben. Die kalte Saga und der herzliche Martin vollführen dabei einen Balanceakt, denn nur gemeinsam sind sie ein starkes Team. Leider ist die ganze Aufmachung sehr düster gestaltet worden. Mit nahezu farblosen Bildern wirkt alles stets grau und trist, die Stimmung des Zuschauers wird im Verlauf der Serie immer mehr gedrückt. Zusätzlich wird durch Martins Verarbeitung seiner Erlebnisse aus der letzten Staffel für zusätzliche Dramatik gesorgt.
Die Handlung selbst ist gut durchdacht und zieht sich durch die gesamte Staffel. Deshalb eignet sich die Serie eher weniger für Quereinsteiger. Ganz langsam setzen sich alle Puzzlestücke zusammen und bilden zum Schluss ein gutes Finale, das noch Potenzial für weitere Folgen beinhaltet. Dabei ist anzumerken, dass alle Schauspieler äußerst natürlich und ihrer Person entsprechend realistisch dargestellt werden.
Als Bonusmaterial bieten die Macher ein fast 28-minütiges Interview mit den Darstellern an, in denen sie über die Personen sprechen, die sie in der Serie spielen. Dabei ist es besonders nett, die Schauspielerin Sofia Helin einmal lächeln zu sehen. Außerdem werden ihre Persönlichkeiten näher beleuchtet und in ein positives Licht gestellt.
Insgesamt ist es unterhaltsam, die Ermittlungen zu verfolgen und die beiden Protagonisten in Aktion zu erleben. Hier geht es nicht nur um den aktuellen Fall, sondern auch die persönliche Note kommt nicht zu kurz. Außerdem ist es interessant mitzuerleben, wie sich die anfänglich unbedeutenden Nebenschauplätze plötzlich in den eigentlichen Handlungsstrang einfügen. In jedem Fall bleibt zu hoffen, dass die Wartezeit bis zum Erscheinen der angekündigten 3. Staffel nicht zu lang ist.