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Rosine ist bitter enttäuscht. Ihr Wunsch, in der Menschenwelt zu bleiben, wurde von den Feen zwar erfüllt, aber auf gemeine Art und Weise. Da es in der Feenwelt nicht gerne gesehen wird, in die Menschenwelt zu reisen, nehmen sie nach einem einzigen Nachmittag Rosine wieder mit in ihre eigene Welt. Krümel, ihre Menschenfreundin, ist traurig. Nicht nur Rosine ist wieder weg, auch ihre Eltern haben sich getrennt und sie lebt mit ihrer berufstätigen Mutter zusammen in einer kleinen Etagenwohnung. Nur an drei Nachmittagen kann sie ihren Opa besuchen. Ansonsten passiert nichts Aufregendes oder Schönes mehr.
Rosine will unbedingt zurück in die Menschenwelt. Aber die Feen verhindern dies. Zudem hat Rosine einen Grippevirus in die Feenwelt eingeschleppt und die Feen sind alle ziemlich schnell daran erkrankt. Rosines Mutter mag die Menschenwelt überhaupt nicht und sie hat Angst, dass ihre Tochter zu einer Wetterhexe wird. Denn Feen, die durch alle Prüfungen fallen und zudem noch gerne die Welten wechseln, werden zu Wetterhexen. Rosine aber hat einen Plan, in die Menschenwelt zu entkommen und bei Krümel zu leben. Aber sie hat nicht mit dem Widerstand der Feen und der Hilfe der Wetterhexe Aurelia gerechnet.
Mit Spannung haben ich und meine Tochter auf den zweiten Teil der Geschichte um die Fee Rosine und das Menschenkind Krümel gewartet. Das erste Buch war spannend und lustig, wartete mit zahlreichen Überraschungen, einem frischen Stil und liebenswerten Figuren auf. Man verliebte sich regelrecht in Krümel, Rosine, ihren Opa und den Hund.
Doch welche Enttäuschung. Die zweite Geschichte erweist sich als kompliziert, wirkt gezwungen und zusammengestückelt. Wo ist der Charme des ersten Teils?
Über die Idee, dass Feen ausgerechnet Computer einer magischen Kugel vorziehen, kann man ja noch hinweg sehen, dass es Familienprobleme wie die, unter denen Krümel zu leiden hat, nämlich die Scheidung der Eltern, nicht gibt, ist abwegig - es gibt scheinbar eh keine Männer in der Feenwelt und Probleme hat Rosine ja wohl erhebliche, würde sie sonst weg und unter Menschen leben wollen? Dieses Beispiel zeigt das Hauptproblem des Buches auf: Es ist unlogisch. Immer wieder fragt sich der Leser und erst recht das lesende Kind, warum jetzt diese Idee, warum jetzt diese Wendung der Geschichte. Immer hat man den Eindruck, die Wendungen in der Geschichte sind willkürlich und ohne Sinn.
Das ist sehr schade, zumal die Personen, allen voran die Wetterhexe Aurelia, ähnlich liebenswert sind, wie die bekannten Personen aus dem ersten Teil.
Doch der Charme wird zerredet und durch viel zu lange Erklärungen und Herleitungen im Keim erstickt. Warum erkranken plötzlich alle Feen an Grippe oder Schnupfen? Nur weil Krümel Schnupfen hatte? Noch nie - in tausenden von Jahren ist diese Krankheit dort ausgebrochen und ausgerechnet jetzt grassiert sie? Und warum müssen die Feen Menschenmedizin brauen? Tut es nicht ein Zauber? Wer alles wünschen und zaubern kann, kann nicht mal einen Schnupfen wegzaubern? Muss Menschenmedizin von Krümels Opa holen? So ein Blödsinn!
Immer wieder runzelt man die Stirn, immer wieder ist die Geschichte derart unlustig, dass man das Buch enttäuscht zur Seite legt. Welch eine schwache Fortsetzung!
Versöhnt wird der Leser eigentlich erst im zweiten Teil des Buches. Es wird lustiger, flüssiger und spannender. Hat man diese Kapitel erreicht, weiß die Autorin plötzlich zu gefallen und das Buch wird in einem Rutsch zu Ende gelesen.
Zu guter Letzt ist man doch noch zufrieden und freut sich auf den dritten Teil der Geschichte rund um Krümel und Rosine. Schade nur, dass es über 100 Seiten dauert, bis man sich darüber sicher sein kann.