Nach einer offen ausgetragenen Auseinandersetzung mit einem Kollegen wird Detektiv Frank Vela für zehn Tage in den Zwangsurlaub geschickt. Eine Maßnahme, mit der sich der arbeitswütige Kriminalpolizist nur schwer abfinden kann, die seine kleine Schwester aber dazu nutzt, ihn in ein Wellnesshotel zu verfrachten. Doch ihr Plan, den uneinsichtigen Bruder auf andere Gedanken zu bringen, geht schief. Denn bereits am nächsten Morgen wird dieser mit einer Leiche konfrontiert, die im Außenpool eines luxuriösen Apartments schwimmt. Ohne zu zögern, ergreift er die Chance und beginnt mit den Ermittlungen.
"Papaya" ist das Debüt der Schweizer Autorin Bo Bennet, die mit Detektiv Frank Vela einen sympathischen und bodenständigen Ermittler geschaffen hat. Einen Workaholic, der gleich in seinem ersten Fall beweist, was in ihm steckt. Denn anstatt sich rundum verwöhnen zu lassen, untersucht er den vermeintlichen Unfalltod einer jungen Frau, die er am Abend zuvor in der Hotelbar kennengelernt hat. Dabei gibt zunächst nur einen Verdächtigen und auch das Motiv der Tat scheint lange Zeit klar zu sein und doch entwickelt sich der langsam immer spannender werdende Fall anders, als zunächst gedacht.
Geschrieben wurde der als Genusskrimi im Rahmen der gleichnamigen Reihe des KSB-Verlages erschienene Roman in einem flüssig zu lesendem Stil. Gut gezeichnete Figuren, nachvollziehbare Dialoge und Szenen, die den Leser schmunzeln lassen, verstehen es, durchgängig gut zu unterhalten und doch gibt es einige Schwächen im Plot. So dauert es nach einem gelungenen Einstieg viel zu lange, bis die Tote im Wasser schwimmt und der Züricher Detektiv mit den Ermittlungen beginnt. Darüber hinaus wird dem Leser erst während der Auflösung des Mordfalles ein wichtiges Detail verraten und ihm damit die Gelegenheit genommen, selbst den Mörder zu stellen.
Fazit: "Papaya" ist ein unterhaltsamer Kriminalroman, der mit gut beschriebenen Figuren, einem interessanten Fall und zahlreichen Genüssen punkten kann. Lediglich beim Spannungsaufbau gibt es Defizite, dafür aber lockern knackige Dialoge und witzige Kommentare die ernst zu nehmende Ermittlung gekonnt auf.