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Ploneis und Mahalon sind gemeinsam unterwegs, um Geschäfte zu machen. Und wenn die Taschen so richtig schön voller Geld sind, vergnügen sie sich gerne mal mit schönen Frauen, die ihnen für eine Handvoll Münzen einen fantastischen Abend bescheren. Die beiden Männer freuen sich schon auf ihren Abend bei Lyra, die die schönsten Mädchen im ganzen Land im Angebot haben soll.
Als sie endlich in Lyras Haus sind, ist aber doch alles ein bisschen anders, als die beiden Machos sich das gewünscht hätten. Sie sind gefangen genommen worden, gefesselt und ganz gegen ihren Willen bei Lyra. Was geht da nur vor? Was außer ihrem Geld könnte die attraktive Zuhälterin von ihnen wollen? Die Antwort ist einfach: Sie will Ploneis' Körper, allerdings nicht so, wie er sich das vorgestellt hätte. Es zeigt sich nämlich, dass Lyra auf ihrem ganz persönlichen Rachefeldzug ist. Sie hat die Macht, das Geschlecht von Menschen zu verändern. Die nutzt sie dazu, um Männer zu Frauen zu machen, die sie dann unter der Aufsicht der Trolle in ihrem Bordell an zahlende Kunden vermietet. So sollen die Rüpel lernen, wie es ist, wenn man sich vor den Kerlen erniedrigen muss.
Ploneis gibt eine ganz hervorragende Frau ab, Mahalon jedoch lässt Lyra in den Fluss werfen, weil er schlicht zu hässlich ist. Doch der lässt sich nicht so leicht unterkriegen und startet eine Befreiungsaktion, während sein bester Freund sich im Körper einer Frau gegen die ersten Freier durchsetzen muss.
"Zeichnungen: Hübsch" steht am Ende des Comics "Die grüne Hölle von Troy" und entlockt dem Leser ein Lächeln. Das bezieht sich natürlich auf den Zeichner Eric Hübsch, ist aber trotzdem wörtlich zu nehmen. Die farbenfrohen, detailreichen und fantasievollen Bilder sind das absolute Highlight dieses Bandes. Besonders der Dschungel mit seinen exotischen Tieren ist einfach großartig dargestellt. Aber natürlich auch die Figuren, allen voran selbstverständlich die Frauen mit ihren üppigen Kurven, die hier klar im Vordergrund stehen.
Leider ist das schon das einzige Herausragende, die Geschichte selbst ist eher durchschnittlich. Ihren Schwerpunkt setzt sie bei zotigen und derben Witzen über Versklavung, Prostitution und Vergewaltigung. Das wird auf den ersten Blick zwar "locker-flockig" rübergebracht und in eine amüsante Geschichte verwoben; riskiert der Leser nach einem Gag aber einen etwas genaueren Blick oder hinterfragt mal kurz, was er da eben gelesen hat, bleibt ihm das Lachen auch schon mal im Halse stecken. Natürlich ist nicht alles schlecht daran, eine solche Geschichte lustig zu erzählen, und auch über etwas gewagtere Themen darf in einem fantastischen Comic dieser Art mal gelacht werden. Außerdem gibt es eine Menge anderer Momente in dem Comic, die wirklich großartig gelungen sind. Besonders hervorheben möchte ich da den (vermeintlich) primitiven Eingeborenenstamm, mit dem Ploneis und Mahalon Handel treiben. An seinem Beispiel wird sehr schön aufgezeigt, dass es immer unterschiedliche Sichtweisen auf verschiedene Dinge gibt, und das auf äußerst amüsante Weise.
Sehr gelungen sind auch die Szenen, in denen der Comic mit Geschlechter-Klischees spielt. So wird Ploneis immer mehr "typisch weiblich" und rügt sich dafür selbst.
Besondere Wendungen gibt es in der Geschichte nicht, es kommt ganz klar auf die vielen humorvollen Momente an.
"Die grüne Hölle von Troy" ist, wie der Name schon sagt, ein Comic aus der Troy-Welt, allerdings handelt es sich nicht um einen Teil einer Reihe, sondern um einen Einzelband, für den kein Vorwissen zu dem umfangreichen Universum erforderlich ist.
Alle Troy-Fans, die ihre Sammlung komplettieren wollen, werden auf "Die grüne Hölle von Troy" nicht verzichten wollen, allen anderen Lesern würde ich so ziemlich jeden Band der Reihe mehr ans Herz legen als diesen.
Auf der Webseite des Verlags gibt es eine ausführliche Leseprobe.