Landluft gilt als gesund, das Leben auf einem Bauernhof kann aber überraschend hart sein. In "Family Farm 2" kann der Spieler sich seinen eigenen Bauernhof aufbauen, Felder und Obstplantagen bestellen und Tiere versorgen. Je mehr der Bauernhof floriert und je zufriedener die Arbeiter sind, umso mehr Charaktere schließen sich an.
Fans von Lebens-Simulationen und Zeitmanagement-Spielen, die weniger auf Anspruch als auf federleichte Unterhaltung setzen, finden in "Family Farm 2" einen recht netten Zeitvertreib für einige Stunden, bei dem man ganz gut abschalten kann - mehr allerdings auch nicht. Das Spiel stellt sich (zumindest im deutschen Titel) als direkter Nachfolger des beliebten "Family Farm" dar, kann aber den ersten Teil nicht toppen.
Das optisch und strategisch einfach gestaltete Spiel startet mit einem kleinen Tutorial, in dem der Spieler die Grundfunktionen erklärt bekommt. Die Aufgaben sind überschaubar: Als Besitzer eines Bauernhofes gilt es, verschiedene Beete und Plantagen auf den dafür vorgesehenen Planquadraten anzulegen, Obst und Gemüse anzubauen und zu ernten, außerdem müssen Tiere untergebracht und versorgt werden; darüber hinaus gilt es, die Gebäude in Stand zu halten. Natürlich müssen auch die Farmbewohner, die die ganze Arbeit auf einen Mausklick hin erledigen, ernährt werden, so dass es die Möglichkeit gibt, Essen nach unterschiedlichen Rezepten zu kochen. Klickt man die Arbeiter auf der Farm an, verraten sie einem ihr Lieblingsgericht. Setzt man ihnen dieses Gericht dann vor, erhält man Glückspunkte, die ab einem bestimmten Punktestand dafür sorgen, dass weitere Charaktere auf dem Bauernhof einziehen. Diese schickt man dann wieder per Mausklick an die Arbeit und sorgt dafür, dass idealerweise alle beschäftigt sind - ist eine Figur erschöpft, fällt sie zunächst in den Faulenzermodus und muss dann erneut angeklickt werden, um eine Aufgabe zu erledigen.
Alle Aktivitäten geschehen nach einem einfachen Tag-und-Nacht-Rundenprinzip: Tagsüber wird mehr oder weniger fleißig gearbeitet, um vorgegebene Ziele zu erreichen, nachts wird geschlafen (was bedeutet, dass man ins Hauptmenü zurückgeschickt wird; die Nächte sind also ziemlich sinnfrei und bieten auch keine nette Animation oder dergleichen). Die Zeit kann mittels eines Forward-Buttons beschleunigt werden, allerdings muss der Spieler dazu durchgängig den Button mit der Maus festhalten, was dann auch einen großen Teil der Spielzeit in Anspruch nimmt.
"Family Farm 2" reicht leider nicht an vergleichbare Simulationen heran, dazu ist es zu wenig ausgeklügelt, zu eintönig im Spielverlauf und zu lieblos ausgedacht. Bereits die kleinen Botschaften, die die Bauernhof-Bewohner bei Klick in einer Sprechblase von sich geben, sind insgesamt ziemlich deprimierend und meistens negativ – eine Bäuerin möchte dringend in Rente gehen, der Bauer ist genervt von seiner Frau, der Arbeiter, der ein Haus reparieren soll, ist arm dran, hat er doch seinen Job in der Fabrik verloren. Das klingt eher nach einer Parodie als nach einer netten Farm-Simulation. Wer sich daran nicht stört und das eintönige Spielprinzip quasi als Auszeit von anspruchsvollen Denkprozessen zum Abschalten nutzen mag, könnte mit diesem Game richtig liegen. Auch Kinder finden eventuell Spaß an den überschaubaren Aufgaben. Allerdings gibt es weitaus hübschere, herausforderndere und lustigere Genretitel, so dass man eher die Finger von "Family Farm 2" lassen sollte.