Aufbausimulationen und Zeitmanagementspiele am PC erfreuen sich ungebremster Beliebtheit. Das kleine Game "Family Farm" vereint beides und gibt dem Spieler die Möglichkeit, zumindest virtuell ins Landleben vergangener Tage hinein zu schnuppern. Er übernimmt die Verwaltung einer Farm und sorgt dafür, durch geschickten Einsatz seiner Arbeitskräfte und Ressourcen die jeweiligen Spielziele zu erreichen, die Farm zu verschönern, Tiere und Pflanzen zu hegen und zu pflegen und möglichst viel Umsatz zu erzielen.
"Family Farm" ist ein recht nettes nettes Casual Game für zwischendurch für alle Spieler, die Simulationen ohne allzu großen Stress und ohne zu hohe Komplexität mögen. Es stehen zwei Modi zur Auswahl: Geschichten und Freies Spiel, wobei letzterer erst freigeschaltet wird, wenn der Spieler ein bestimmtes Erfahrungslevel erreicht hat.
Zum Spielstart gibt es eine nützliche Einführung – nach dem Prinzip "Learning by Doing" wird der Spieler in die ersten Aufgaben eingearbeitet, soll beispielsweise einen Bauern per Mausklick zum Hühnerfüttern schicken oder Bäume fällen lassen, um am Ende eine bestimmte Anzahl Eier und Holz erwirtschaftet zu haben. Im ersten Kapitel des Spiels müssen nur ein paar wenige Tiere, ein paar Obstbäume und ein kleines Waldstück im Blick behalten werden, außerdem müssen die beiden Bauernhof-Bewohner mit Essen versorgt werden. Die Steuerung erfolgt simpel per Mausklick - über verschiedene Menüs und Ansichten werden die Arbeiter an ihren Bestimmungsort geschickt, werden Beete, Felder, Ställe und dergleichen platziert oder Tiere umgesetzt.
Das Spiel basiert auf Runden, aber anstelle eines einzelnen Tages umfasst jede Runde eine Jahreszeit (die durch saisonale Besonderheiten auch das Spiel beeinflusst) und wird mit "Einbruch der Nacht" abgeschlossen. Achtung, nur dann kann auch gespeichert werden! Wer das Spiel zwischendurch verlässt, verliert seine bis dahin erspielten Erfolge. Die Zeit in "Family Farm" läuft sehr langsam ab, was nicht jedermanns Sache ist - daher gibt es zum Glück, wie in den meisten Simulationen, einen Vorspul-Button, der die Zeit schneller ablaufen lässt. Es ist auch möglich, eine komplette Saison per Mausklick einfach zu überspringen, jedoch kann dies negative Auswirkungen haben, beispielsweise weil die Arbeiter dann zu hungrig werden.
Mit steigender Spieldauer steigen auch die Anforderungen an den Spieler merklich, die Farm-Familie vergrößert sich, Kinder werden geboren und es werden mehr und mehr Güter produziert. Nur wer geschickt die Arbeitsabläufe optimiert, Gebäude und Felder richtig platziert und die Spielziele nicht aus den Augen verliert, kann alles schaffen. Optisch ist "Family Farm" nett gestaltet. Es macht Spaß, die kleinen Figürchen aus der Vogelperspektive bei der Arbeit zu beobachten oder einen Blick auf die Tiere in ihren Pferchen und Ställen zu werfen, wobei per Zoom die Ansicht vergrößert und verkleinert werden kann.
Fazit: "Family Farm" ist eine hübsche Aufbausimulation mit eher niedriger Komplexität, in deren Mittelpunkt das Bauernhofleben im 19. Jahrhundert steht. Ein gemächliches Spiel für alle, die gerne überschaubare Abläufe managen und die beste Strategie zur Erreichung der Ziele ausklügeln und die Spaß daran haben, die kleinen Figürchen am Bildschirm zu beobachten.