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Myanmar gehört wohl noch immer zu den Ländern, von denen Außenstehende recht wenig wissen. Das Land war bis vor kurzem nach außen sehr verschlossen. Erst seit kurzem gibt es Direktflüge aus Deutschland nach Myanmar. Inzwischen wird das Land zunehmend touristisch erschlossen. Auch politisch ist es in Bewegung und sucht gerade einen Weg von der Militärdiktatur zur Demokratie.
Das Linden-Museum in Stuttgart widmete dem Land eine Ausstellung, um Alltag und Kultur des südostasiatischen landes zu vermitteln. Parallel zu der Ausstellung erschien der gut 250-seitige Katalog, der 16 Artikel zu verschiedenen Themen zu Religion, Alltag und Kultur des Landes versammelt. Außerdem finden sich Abbildungen und Kurzinformationen zu jedem Ausstellungsstück im dem Katalog, sowie ein Glossar und eine Bibliografie.
Der Katalog zur Ausstellung "Myanmar - das goldene Land" besticht vor allem durch seine Optik und die vermittelte Informationen. Das großzügig dimensionierte und durchgehend farbig gestaltete Buch bietet eine Menge großformatige Landschaftsaufnahmen und Fotografien von Kunstwerken.
Zunächst zum Teil mit den Artikeln. Die 16 Artikel von unterschiedlichen Autoren aus aller Welt vermitteln vor allem einen Einblick in die Religiosität und Kunstfertigkeit des buddhistischen Myanmar. Die Texte beschäftigen sich mit Kleidung, bildender Kunst, Musik oder Literatur, wobei sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart der Künste des Landes berücksichtigt werden. Mit der Religion befassen sich Texte über Mönche, Nat-Geister oder übersinnliche Kräfte. Sehr interessant ist darüber hinaus ein Text zum Schönheitsideal der Chin-Frauen. Der Textteil ist durchgehend bebildert, wobei die Bilder meistens zu den Texten passen und das Erklärte visuell ergänzen. Zwischendurch werden aber auch immer wieder Landschaftsaufnahmen oder Buddhastatuen präsentiert.
Im zweiten Teil, dem Ausstellungskatalog, finden sich die Abbildungen der Ausstellungsobjekte mit Informationen zu Material, Maßen und Herkunft. Bei vielen ist auch noch ein kleiner ergänzender Text mit zusätzlichen Informationen dabei. Insbesondere wenn der Leser die Ausstellung besucht hat, dürfte der Katalog gut sein, um das Gesehene wieder in Erinnerung zu rufen. Aber auch für Leser, die sie nicht besucht haben, ist dieser Teil informativ. Die Abbildungen sind allesamt hochwertig. Der Leser erkennt viel und kann durch die kurzen Texte sehr viel nachvollziehen.
Insgesamt lohnt sich der Kauf dieses Katalogs, wenn man an Myanmar interessiert ist. Der Leser bekommt viele Informationen und eine Menge schöner Aufnahmen. Für ein systematisches und vollständiges Bild des Landes sollte eher auf eine umfangreiche Monografie zurückgegriffen werden, aber diese Katalog ist ein guter erster Einstieg.