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In den letzten Monaten hat sich für Nova alles zum Guten gewendet. Sie spielt Schlagzeug in einer Band, teilt sich zusammen mit Lea und Tristan eine Wohnung und im College läuft auch alles so, wie sie es sich gewünscht hat. Doch ganz langsam ziehen graue Wolken am Horizont auf. Sie wünscht sich Quinton an ihre Seite, mit dem sie aber bisher nur telefonisch Kontakt hat. Seit seinem Entzug sind erst wenige Wochen vergangen und sie will ihn nicht überfordern.
Quinton hat die Klinik verlassen und steht vor der Herausforderung, sein eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen. Seit zwei Jahren ist er zum ersten Mal nüchtern und so prasseln viele Emotionen und Gedanken auf ihn ein. Auch mit seinem Vater umzugehen muss er erst noch lernen. Einzig Nova scheint ihn spürbar stärken zu können. Wenn sie anruft oder ihm kleine Nachrichten schickt, schafft er es, seinen inneren Dämonen entgegenzutreten.
„No Regrets“ ist der dritte und letzte Teil der Romanreihe um Nova & Quinton, die bereits einen langen gemeinsamen Weg hinter sich haben. In „
True Love“ musste Nova mit ihrer Vergangenheit abschließen, in „Second Chance“ bemühte sie sich um Quinton, der in Las Vegas seinen Absturz erlebt hat. Nun gibt es im Abschluss ein Wiedersehen mit den beiden, die noch immer unter dem Verlust geliebter Menschen leiden.
Quinton ist physisch gesund, doch innerlich ist er noch lange nicht genesen. Nach seiner Entlassung muss er erst lernen, in der realen Welt zurechtzukommen. Die vielen Gefühle, die auf ihn einstürzen, werden durch eine sehr einfühlsame und authentische Beschreibung eingefangen. Sein Handeln wird auch nicht verschönt, der Kampf um seinen eigenen Lebenswillen realistisch wiedergegeben. Nova hingegen wirkt wie der Sonnenschein. Sie kümmert sich um Tristan und baut ihn auf. Doch ihre eigentlichen Gedanken kreisen nur um Quinton, der viele Meilen entfernt von ihr lebt. Dabei wird sehr schnell deutlich, dass auch sie noch nicht ganz gefestigt ist und selbst Hilfe gebrauchen könnte. Dieses Gefühlschaos wurde perfekt umgesetzt und bildet eine glaubhafte Kulisse zum Gesamtwerk.
Aus wechselnder Erzählperspektive wird hier eine bildliche und aufregende Geschichte erzählt. Beide Protagonisten erhalten viel Raum, sich zu präsentieren und ihre Gedanken in Worte zu fassen. Die Anziehungskraft, die seit dem ersten Band besteht, wird hier noch einmal erhöht und gipfelt schließlich in einem Wiedersehen, das erst spät in der Handlung vorgesehen ist. Dennoch wirkt die Geschichte nicht langatmig, sondern vielmehr fesselnd und dramatisch.
Die Charaktere sind mit viel Hingabe und facettenreich beschrieben. Wer die ersten beiden Bücher gelesen hat, wird hier eine deutliche Veränderung der Persönlichkeiten erkennen. Besondern Quinton hat einen großen Sprung gemacht. Mit der Stärke, die ihn nun umgibt, wird deutlich, wie wichtig Novas vorheriges Handeln gewesen ist.
Aber Achtung – nur wer die ersten Bücher kennt, wird an der Lektüre seine Freude haben. Autorin Jessica Sorensen verzichtet auf Wiederholungen und setzt mit der Handlung nur wenige Wochen nach dem Abschluss des zweiten Bandes ein. Wer aber die Vorgeschichte kennt, wird mit diesem Buch einen wunderbaren Abschluss erleben, der an die Seiten fesselt und durch eine hinreißende Handlung zum Weiterlesen verführt.
Fazit: Diese Romanreihe hat sich von Band zu Band gesteigert. War das erste Buch noch düster und trist, so wandelt sich hier die Geschichte von trostlos zu hoffnungsvoll. Die Zukunft von Nova & Quinton scheint mehr und mehr Formen anzunehmen. Die Umsetzung ist lebendig und authentisch gelungen und ist weder kitschig noch rosa-rot. Ganz im Gegenteil – hier wird deutlich, wie schwer der Weg aus dem Sumpf der Drogen sein kann. Jessica Sorensen überzeugt ein weiteres Mal und weckt die Freude auf mehr Werke aus ihrer Hand.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite verfügbar.