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Der Kaiser ist tot und keine Zeit zu verlieren. Schon sammeln sich die möglichen Nachfolger, um ihn zu beerben. Im Streit um die Nachfolge gibt es keinen klaren Sieger und diese Chance möchte der Ritter Bregor nutzen, um einen Kreuzzug zu führen. Seiner Ansicht nach muss das Reich nun im Glauben vereint werden und er führt sein Heer in die Hauptstadt. Ganz anders sein alter Freund und Rivale Hragaud, der gegen die Trolle ziehen will, die das Reich bedrohen. Beide Männer sind Rivalen um die Führungsposition und die Frau, die sie lieben.
Da erhebt sich eine neue Bedrohung für das Reich und sowohl Bregar als auch Hragaud müssen um alles bangen, was ihnen etwas bedeutet.
"Die Speere Gottes" ist der zweite Band des Autors Daniel Loy. Er setzt darin die Geschichte fort, die er mit "Das Schwert des Sehers" begann, führt jedoch andere Hauptpersonen in die Geschichte ein.
Daniel Loy hat seine Geschichte gut durchdacht, das ist dem Buch anzumerken. Wer sich für Strategien, Armeen und Kreuzzüge interessiert, wird an diesem Buch seine helle Freude haben. Doch wer das Buch anhand einer Leseprobe erwirbt, wird überrascht sein.
Der Roman beginnt mit der Eroberung einer Burg aus Eis. Trolle und eine Hexe kämpfen gegen tapfere Soldaten und Ritter. Brennendes Eis, ein Prophet und eine drohende Gefahr deuten an, dass dieses Buch hat, was des Lesers Herz begehrt.
Erstaunlicherweise spielen ebendiese Komponenten dann jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen befindet sich der Leser unvermittelt in einem Glaubenskrieg. Die Trolle sind eine Bedrohung irgendwo, aber sie tauchen erst wieder in der zweiten Hälfte des Buches auf. Bis dahin geht es um politische Entscheidungen, Verrat, Ehrgeiz und vor allem um Kämpfe.
Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt eindeutig auf den Schlachten, den Finten und Problemen der jeweiligen Armeen und ihrer Soldaten. Das ist sehr technisch, aber lesenwert und auch gut geschrieben und wäre durchaus fesselnd, gäbe es da nicht ein weiteres, kleines Hindernis.
Die Figuren sind eindimensional. Sie sind noch nicht mal unsympathisch, sondern einfach beliebig austauschbar. Ja, Bregar ist ehrgeizig, aber er entwickelt sich nicht und Zweifel sind ihm fremd. Selbst wenn er sich sorgt, wenn sein Lebensplan zu scheitern droht, passiert mit ihm nichts und der Leser bleibt ähnlich unberührt.
Ähnlich geht es dem Leser mit Hragaud, der ohne Zweifel ein anständiger Ritter ist, und klug dazu. Aber auch mit ihm kann niemand mitfühlen, dafür bleibt er zu flach.
Keine der Figuren tut jemals etwas Unerwartetes und die Handlung bleibt vorhersehbar.
Auf überraschende Wendungen braucht niemand zu hoffen, was ungemein schade ist, denn der Roman würde davon sehr profitieren, zumal Daniel Loy schreiben kann. Sich in seine Welt hineinzuversetzen bereitet keine Schwierigkeiten und schon nach ein paar Seiten kennt der Leser die komplexe Weltsicht der Gläubigen Bponurs, findet sich zurecht und behält den Überblick über die Schlachtplätze, die Pläne und deren Ausführung.
Da das Ende des Romans noch einige Fragen offen lässt, kann man erwarten, dass diese in einem dritten Band aufgegriffen werden. Es ist möglich, dass die Geschichte als Trilogie runder wirkt, wo der einzelne Band nicht zur Gänze überzeugen kann.
Eine
Leseprobe wird auf der Verlagsseite angeboten.