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Im zweiten Teil der elften Staffel dominiert keine Rahmenhandlung das Geschehen, sondern viele einzelne Episoden behandeln ganz unterschiedliche Fälle, denn die Jagd auf den Terroristen Parsa, dessen Schaffen
11.1 dominierte, kommt schnell zu ihrem Höhepunkt. So gibt es ein Wiedersehen sowohl mit DiNozzos als auch Gibbs' Vater und eine Zusammenarbeit mit dem NCIS Team aus New Orleans. Vergewaltigung, Mord und Unfälle warten darauf vom neuen Team aufgelöst zu werden, denn Zivas Schreibtisch kann nicht leer bleiben.
Zum Staffelfinale erwartet das Team ein alter Bekannter, der noch eine ganz persönliche Rechnung mit Gibbs offen hat und vor nichts zurückschreckt, um seine Rache zu erhalten.
250 Folgen! Diese gigantische Zahl hat NCIS mit dem zweiten Teil der elften Staffel überschritten. Und bisher ist kein Ende in Sicht, zumal sich mit der Einführung einer neuen "Bambina" wieder neue Möglichkeiten eröffnen. Der Schwerpunkt der Staffel liegt bei den Protagonisten - die einzelnen Fälle sind in sich unterhaltsam und mit den typischen Mustern der Serie versehen, aber die Entwicklung der Figuren geht dieses Mal eigentlich überall ordentlich voran. Der verheerende Anschlag auf die Gala bringt Tim und Delilah in eine neue Situation, beruflich, wie auch privat. Tony leidet weiterhin und verändert sich ein wenig, nachdem er sich von Ziva verabschieden musste. Gibbs trifft auf alte Gefährten seines Vaters, frischt alte Freundschaften auf und auch er muss Abschied nehmen. Selbst Vance und der "Autopsiegremlin" werden mit einer emotionalen Tiefe versehen, die den Zuschauer mit den Figuren mitfiebern lassen. Liebe, Kinder, Familie. Mögen die Drehbücher der elften Staffel noch so übereilt durch den unerwarteten Ausstieg von Coté de Pablo entstanden und umgeschrieben worden sein, es wird nie langweilig und macht weiterhin viel Spaß dem Team bei den Ermittlungen zuzusehen. Bishop, als neues Teammitglied, ähnelt mit ihrem Charakter ihren Vorgängerinnen kaum, nur der Drang sich zu beweisen und der augenscheinlich gute Draht zu Gibbs scheinen vertraut zu sein. Es wird sicherlich einige Zeit dauern, bis der Zuschauer sich an sie, die neuen Methoden und auch die veränderte Konstellation im Team gewöhnt hat; aber das hat auch beim Tod von Kate geklappt.
Im Gegensatz zum ersten Teil der Staffel bietet die 11.2 Box endlich auch ein paar Special Features rund um die Serie. So gibt es einen kleinen Einblick in die Rede am Set zur 250. Folge, einen Rückblick auf einen weiteren verstorbenen Seriencharakter, etwas Plauderei aus dem Nähkästchen über verschiedene Aspekte der Serie und natürlich etwas zum Abschied von Coté de Pablo und zur Suche zum neuen weiblichen Teammitglied. Wer sich schon immer gefragt hat, was Joe Spano (Agent Fornell) über seine Arbeit am Set denkt oder mehr zu den typischen Tatortfotos wissen möchte, die in jeder Folge eine Rolle spielen, der wird im Bonusmaterial mit neuen und interessanten Details vertraut gemacht. Ein Beitrag ist dem Making of der Doppelfolge New Orleans gewidmet, die als Schwesterserie erstmalig ein größeres Crossover mit der NCIS aus Washington bildet. Im Übrigen ist das eine sehr gute Doppelfolge, die wirklich sehenswert ist.
Beendet wird diese Staffel mit einer bittersüßen Folge, die dem großartigen Schauspieler Ralph Waite, der Anfang 2014 verstarb, die letzte Ehre erweist. Mit militärischen Ehren beigesetzt verabschieden sich nicht nur die Seriencharaktere von ihm und tragen eine interessante Figur zu Grabe, die der Serie viel gegeben hat. Folgen mit Jackson Gibbs waren immer etwas Besonderes, da sie dem unnahbaren "Badboy" Gibbs Tiefe und dem Zuschauer Informationen gaben, die ihm Tony oder Tim nicht entlocken konnten. Seine Auftritte wird man schmerzlich vermissen.
Kurzum: Dem zweiten Teil der elften Staffel fehlt zwar ein größerer folgenübergreifender Handlungsbogen, dafür werden viele gute Einzelfolgen geboten, die die Beziehung zwischen Team und Zuschauer erneut vertiefen. Grundlegende Veränderungen im Privatleben der Protagonisten werden in Zukunft für neue Möglichkeiten sorgen. Und zwischendurch keimt das Gefühl auf, dass der Abgang von Ziva zwar das Gewohnte verändert, was schade ist, aber spätestens am Ende der Staffel ist auch Bishop ein festes Teammitglied, das dem Zuschauer mit seinen Marotten schon ans Herz wächst.