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Nach dem Tod ihrer Schwägerin nehmen Brigid Quinn und ihr Mann deren Teenagertochter Gemma-Kate bei sich auf. Doch das Zusammenleben verläuft nicht ganz so reibungslos wie gehofft. Ablenkung findet Brigid in einem neuen Auftrag. Die Mutter eines ertrunkenen Jungen will herausfinden, ob es sich bei dem Tod ihres Sohnes tatsächlich um Suizid handelt. Brigids plötzliche gesundheitliche Probleme sorgen allerdings dafür, dass die Recherchen etwas ins Stocken geraten.
Während
"Der stille Sammler", der erste Teil der Reihe, mit einem Serienkillerfall all das lieferte, was das Herz eines Thrillerfans begehrt, tut sich die Fortsetzung damit etwas schwerer. Zu Beginn scheint die Richtung klar vorgegeben zu sein, doch dann rücken die Ermittlungen zu dem Todesfall des Teenagers stetig weiter in den Hintergrund und der Leser fragt sich immer mehr, worauf die Autorin tatsächlich hinaus möchte.
Stattdessen stehen Brigids gesundheitliche Probleme und die Konflikte mit ihrer Nichte im Mittelpunkt. Dies hat zwar den Vorteil, dass der Leser die ehemalige FBI-Agentin besser kennen lernt, allerdings ist das Tempo längst nicht so rasant wie beim Vorgänger. Brigid ist weiterhin eine sperrige Persönlichkeit, die doch immer noch Probleme damit hat, andere Menschen an sich heranzulassen. Absolut typisch ist es, dass es mehr als zwei Jahre dauert, bis sie ihren Hunden Namen gibt. Bezeichnend sind auch Brigids Gedanken zu ihrer eigenen Familie, deren Mitglieder zum Großteil bei der Polizei, dem FBI oder CIA arbeiten, der sie eine hohe Dichte an Psychopathen zuordnet - sich selbst schließt sie dabei nicht aus.
Auch wenn der Leser zu ahnen meint, worauf die ganzen mehr oder weniger offensichtlichen Hinweise hindeuten, schafft Becky Masterman es, dennoch einige überraschende Wendungen einzubauen und am Ende die losen Fäden miteinander zu verknüpfen. Das Finale bietet schließlich all die Action, die vorher eher selten vorkommt, worunter die Spannung aber nicht leidet. Der Leser ahnt schnell, dass irgendwas in Brigids näherer Umgebung nicht in Ordnung ist, unter der Oberfläche lauert stets Ungemach. Dabei stellt sich jedoch öfters die Frage, wann die Privatdetektivin endlich die zumindest für den Leser offensichtlichen Hinweise sieht und ihre eigenen Schlüsse daraus zieht.
Fazit: "Bis du tot bist" knüpft zwar zeitlich lose an den ersten Teil der Reihe an, aber Brigids aktueller Fall unterscheidet sich deutlich vom Vorgänger. Nicht blutige Morde sorgen für Spannung, vielmehr baut sich diese eher langsam auf, während der Leser merkt, dass die scheinbar heile Welt in Tuscon Arizona doch brüchiger ist als gedacht.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.