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 Die Suche

Autoren: Nick Louth
Übersetzer: Peter Friedrich
Verlag: Ullstein

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
In Amsterdam bricht eine Malaria-Epidemie aus! Nicht nur, dass immer mehr Menschen erkranken, auch scheinen herkömmliche Medikamente nicht zu wirken. Wie konnte der resistente Virus in die Stadt gelangen? Schließlich verschwindet auch noch die Wissenschaftlerin Erica Stroud-Jones spurlos. Ihr Freund, Max Carver, macht sich auf die Suche nach ihr und was er erfährt, bringt ihn in große Gefahr.

Nun, in seinem neuesten Buch "Die Suche" erfindet Nick Louth das Genre des Medizinthrillers nicht unbedingt neu. Ein neuer Virus tritt auf, die Zeit wird knapp, das ist als Handlung kein Geniestreich. Dafür ist es aber ein packender Anfang. Gleich auf den ersten Seiten schafft es der Autor, Spannung zu erzeugen und diese auch zu halten. Eine geheimnisvolle Dose, ein nervöser Mann in einem Flugzeug, mehr braucht er nicht, um die Leser mitten in die Handlung hineinzuwerfen. Für Erklärungen nimmt er sich Zeit, während die Geschichte ins Rollen kommt und später wird er in Rückblicken den Charakter und die Motive der Hauptfiguren erklären.

Louth ist Journalist, er versteht es, Dinge auf den Punkt zu bringen, Geschichten zu straffen und die Leser bei Laune zu halten. Außerdem versteht er es, zu recherchieren und bleibt glaubhaft, was besonders in den Passagen zu merken ist, in denen er Details aus der Medizin erklärt. Leider bleibt es nicht das ganze Buch durch so.

Zu Beginn besteht die Handlung aus einzelnen Erzählsträngen, die lange Zeit nicht zusammengeführt werden. Für die Leser ist das eine Geduldsprobe. Da die Perspektive ständig wechselt, ist es schwierig, zu den Protagonisten eine Beziehung zu entwickeln und mit ihnen zu fiebern. Gut, wer will das schon bei einem Malariathriller, aber in diesem Fall braucht es lange, bis Ericas Schicksal die Leser wirklich berührt. Dass dies geschieht, liegt zum großen Teil an den Rückblicken, in denen ihre Vergangenheit erzählt wird. Diese ist spannend und berührt menschlich. Schwieriger liegt die Sache bei ihrem Freund Max, der so sehr übermenschlich gut und motiviert ist, dass er zwar einen tadellosen Helden abgibt, jedoch über zu wenige Schwächen verfügt, als dass sich wirklich jemand ein ganzes Buch lang um ihn sorgen könnte.

Eines muss jedoch klar sein, das ist Jammern auf hohem Niveau. "Die Suche" ist ein gut recherchierter und geschriebener Thriller, dessen Autor sich sowohl in Europa als auch Afrika auskennt und dem anzumerken ist, dass er weiß, wovon er schreibt. Nick Louth zieht sein Tempo konstant durch und wenn er den einen oder anderen dramatischen Twist einbaut, dann sorgt das bei den Lesern für wohlige Gänsehaut.

"Die Suche" verfügt über eine solide Handlung, die zu unterhalten weiß. Thrillerfans machen hier sicher nichts falsch.

Weitere Informationen zum Buch inklusive eines Trailers finden sich auf der Webseite des Verlags.

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 8. Mai 2015 | ISBN: 9783548287362 | Originaltitel: Bite | Preis: 12,99 Euro | 416 Seiten | Sprache: Deutsch

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