Mangarath - nur dort bekommt man den heiß begehrten Sternenstaub, den die Schmetterlingsreiter brauchen, um die Muster auf den Flügeln ihrer Schmetterlinge zu bilden. Endlich sind die Mädchen Beliar und Masía und die Jungen Piri und Nadil selbst Schmetterlingsmeister und damit bereit, gemeinsam mit ihrem ehemaligen Meister Toralon in Mangarath den kostbaren Staub bei den Sternenputzern abzuholen. Doch Mangarath hat natürlich noch viel mehr zu bieten, denn diese Stadt ist niemals still - unablässig sorgen die so genannten Lärmsklaven dafür, dass sich die Phantásier in den Klangthermen oder im Geräuschedom wohl fühlen können.
Erbaut wurde Mangarath von den Stierwächtern, welche damit ganz Phantásien vor dem Nichts gerettet haben. Aber nicht nur das Nichts ist an diesem Ort verschwunden, sondern auch Nadils Großvater Saru, einer der wenigen Phantásier, der ganz Phantásien bereist hat - und das, obwohl dieses Reich bekanntlich keine Grenzen hat, die man erreichen könnte. So ergeht es dem Reisenden auch mit dem Balang-Gir-Gebirge, welches von Mangarath aus zwar zu sehen, aber nicht zu erreichen ist, da es nie näher kommt.
Als die vier Jugendlichen in Mangarath ankommen, merken sie rasch, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Denn die Schmetterlinger, wie sich die Schmetterlingsreiter nennen, werden nicht ins Sternenputzerviertel gelassen, obwohl sie dort bei Josian Pegario, ihrem Lieferanten, eine Unterkunft zur Verfügung gestellt bekommen würden. Und irgendwie scheint Saru daran mit schuldig zu sein, denn mehr als nur einmal wird Nadil für seinen Großvater Saru gehalten, und diese Wiedersehen gestalten sich nicht immer freundlich. Dennoch ist Nadil fest entschlossen, hinter das Verschwinden seines Großvaters zu kommen. Ob er im verbotenen Sternenputzerviertel eine Spur finden wird?

"Die Verschwörung der Engel" von Wolfram Fleischhauer greift auf einen Klassiker der Fantasy von einem nicht minder bekannten Autor zurück: "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende. Auch ist Wolfram Fleischhauer nicht der Erste und auch sicherlich nicht der Letzte, der Phantásien von Neuem aufleben lässt, denn der vorliegende Band ist Teil der Michael Ende gewidmeten Reihe "Die Legenden von Phantásien".

Die Begründungen, derer sich Wolfram Fleischhauer bei seiner Erzählung bedient und die erklären sollen, warum etwas in seinem Phantásien so ist, wie er es darstellt, gestalten sich meist sehr simpel, denn alles, was in Phantásien Realität ist, entsteht durch zum Leben erwachte Ideen der Menschen. Daraus ergibt sich auch ein oft sehr flacher Humor, der durch seine scheinbare Unsinnigkeit schon wieder beinahe genial ist.

Ansonsten erzählt "Die Verschwörung der Engel" vom altbekannten Kampf zwischen Gut und Böse, welcher Phantásien bedroht und die Phantásier vor eine unbekannte Gefahr stellt. Diese wird zum großen Bedauern des Lesers am Ende mit einem überraschend schnellen Abschluss gebannt, welcher den Leser ein wenig verlassen zurücklässt und etwas enttäuscht, obwohl das Buch bis zu diesem Zeitpunkt sehr von sich überzeugen konnte.

Die Hardcoverausgabe selbst gestaltet sich etwas ungewöhnlich, da die Schriftfarbe zum Beispiel nicht das gewöhnliche Schwarz, sondern ein Rot-Ton ist, aber dadurch wirkt das Buch durchaus besonders und verdeutlicht gleichzeitig seine Verbindung zur "Unendlichen Geschichte", zumal ja auch diese in roter und grüner Schriftfarbe gedruckt wurde.

Somit bleibt zu sagen, dass ich das Buch als ganz gelungen empfand und es auf seine Art durchaus als gut bezeichnet werden kann. Obwohl ihnen beiden die gleiche Welt zur Grundlage liegt, lässt sich "Die Verschwörung der Engel" jedoch nicht mit dem Stil von Michael Endes "Die unendliche Geschichte" vergleichen. Doch ebenso, wie jeder Mensch die Welt auf seine Weise sieht, so verhält es sich auch mit Phantásien, und man sollte diese verschiedenen Sichtweisen dem vorliegenden Buch nicht ankreiden, denn dafür hat es seine eigenen Vorzüge für Fantasyfreunde.