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Das gleichsam vorlaute wie tollpatschige Schlossgespenst Hui Buh ist neben der Hexe Schrumpeldei die wohl bekannteste Figur aus der Feder des 2004 verstorbenen Eberhard Alexander-Burgh und gehört mit seinen Abenteuern zu den Klassikern der Hörspiel-Literatur. Mit "Hui Buh und der Rabenschwarze Dämon" präsentiert sich dem Hörer die bereits achtzehnte Folge der Reihe "Hui Buh das Schlossgespenst".
Der alte Kastellan hat gerade das Nachtmahl aufgetragen, doch noch während König Julius der 111. und dessen Gemahlin Königin Konstanzia die Speisen genießen, verschwinden plötzlich Braten und Getränke im Nichts und pechschwarze Fußabdrücke erscheinen auf dem Boden des Speisesaals. König und Königin vermuten hinter diesen Spukereien das Gespenst Schloss Burgecks, doch Hui Buh scheint nicht zugegen zu sein. Da schlägt die Turmuhr Mitternacht und mit lautem Geheul erscheint Hui Buh, um sich an den Resten des Nachtmahls gütlich zu tun - und sieht sich den Anschuldigungen gegenüber, bereits unsichtbar um die Schlossherren herumgespukt zu sein. Hui Buh streitet die Vorwürfe vehement ab und weist darauf hin, dass die erschienenen Fußspuren viel größer seien als seine eigenen. Doch Hui Buh hat einen Verdacht, wer hinter dem Spuk stecken könnte: der berüchtigte wie auch gefürchtete Rabenschwarze Dämon. Der Verdacht des Schlossgespenstes sieht sich bestätigt, als eine schwarze Gestalt nicht nur Hui Buhs Spukbuch stiehlt, sondern auch Königin Konstanzia entführt. Obwohl er ohne sein Spukbuch nur noch die einfachsten Gespenstertricks beherrscht, eilt Hui Buh dem alten Kastellan und König Julius dem 111. voran, um den Rabenschwarzen Dämon zu bekämpfen und die Königin aus dessen Höhle zu befreien ...
Dreiundzwanzig Folgen umfasst die Hörspiel-Reihe um den neckischen Geist Schloss Burgecks im Gesamten, die vorliegende Produktion stellt als achtzehnte also eines der letzten Hörspiele der Serie dar. Wie bei den meisten umfassenderen Reihen finden sich auch bei "Hui Buh das Schlossgespenst" sowohl starke als auch schwächere, sogar schlechte Folgen. "Hui Buh und der Rabenschwarze Dämon" bewegt sich ungefähr auf der Mitte zwischen diesen beiden Extremen - nicht wirklich prickelnd oder fesselnd, aber auch nicht völlig langweilig oder gar einfallslos. Vielmehr heben sich hier positive Aspekte mit den negativen auf, sodass der Hörer schlussendlich einer Produktion gegenüber steht, die sich im Vergleich zu anderen Folgen im durchschnittlichen Bereich ansiedeln lässt. Während die Geschichte um Hui Buhs Abenteuer mit dem Rabenschwarzen Dämon interessant und durchaus spannend beginnt, schlägt die Erzählung ungefähr auf der Hälfte des Hörspiels in ein langweiliges Wortgeplänkel um, das dem Hörer nicht mehr das Gefühl geben kann, dass es die Handlung vorantreibe. Auch wird die Erzählerrolle zu wenig ausgereizt - wenn man schon auf eine so wunderbare Stimme wie die des Hans Paetsch zurückgreifen kann, so sollte man diese Möglichkeit auch vorteilhaft nutzen. Statt dessen wird während des Verlaufs der Geschichte stellenweise komplett auf den Erzähler verzichtet und dieser erst wieder gegen Ende eingesetzt. Auch die Rolle der Königin Konstanzia, gesprochen von Ingrid Andree, bleibt zu kritisieren, denn sowohl die ihr zugeschriebenen Textstellen als auch die Leistungen der Sprecherin sind während der vorliegenden achtzehnten Folge nicht sehr befriedigend. Im Gegensatz dazu besticht der unvergessliche Hans Clarin erneut als tollpatischges Schlossgespenst und schafft es, diese Rolle ein weiteres Mal überzeugend zu interpretieren und vorzutragen. Im gemeinsamen, wenngleich altbekannten Prolog mit Hans Paetsch - dessen Leistungen als Erzähler bereits angesprochen wurden - gelingt es den beiden Sprechern, ihren Hörer für die vorliegende Folge zu gewinnen und ihn das eine oder andere Mal schmunzeln zu lassen. Dieser anfängliche Humor, den man eigentlich bei keiner der Folgen um Hui Buh bemängeln kann, verliert sich bedauerlicherweise jedoch recht schnell wieder, sodass der weitere Verlauf der Handlung ohne großartig erwähnenswerte Komik auskommen muss.
Fazit:
"Hui Buh und der Rabenschwarze Dämon" ist zwar keine schlechte, aber auch keine sonderlich überzeugende Folge der Hörspiel-Reihe um das gleichnamige Schlossgespenst. Die Geschichte fängt spannend an, wendet sich dann jedoch zu einer etwas trüben, ereignislosen Erzählung. Während Hans Clarin als Hui Buh und Hans Paetsch als Erzähler - der leider viel zu wenig eingesetzt wird -, ihre Charaktere sehr überzeugend darstellen können, weiß die Rolle der Königin Konstanzia dieses Mal nicht sonderlich zu gefallen.