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 Evolve

System: PC
Verlag: 2K Games

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Ton
In den letzten Jahren gab es keine großen innovativen Konzepte im Bereich der Taktik-Shooter. Evolve will das ändern, ein Multiplayer-Shooter in dem entweder Teamwork oder List gefragt ist, je nachdem in welche Rolle der Spieler schlüpft.

Das Konzept ist recht schell erklärt. Der Spieler kann entscheiden, Teil eines vierköpfigen Teams zu sein, das ein Monster zur Strecke bringen muss, oder er kann das Monster sein. Im Team wiederum muss er sich zwischen vier verschiedenen Rollen entscheiden: Assault, Medic, Trapper oder Supporter. Jede Rolle besitzt unterschiedliche Fähigkeiten, die sich ergänzen. Auch gibt es unterschiedliche Monster, deren Eigenschaften eher für verschiedene Kartentypen angepasst sind: Goliath, Kraken und Wraith. Außerdem haben die Monster die Zeit auf ihrer Seite, denn sie können durch das Fressen von Tieren und Menschen ihre Fähigkeiten ausbauen und upgraden. Je länger eine Runde dauert, desto stärker wird das Monster dadurch in der Regel.

Evolve ist tatsächlich eines der innovativsten Spiele der letzten Jahre. Das Konzept stellt auch für Vielspieler eine neue Herausforderung dar. Es verlangt überdurchschnittlich viel Teamwork und taktisches Verständnis. Allerdings ist es gerade deswegen auch ein Spiel, das einige Stunden Übung verlangt, bis der Spieler es einigermaßen beherrscht. Darüber hinaus ist sehr wichtig, Mitspieler zu finden, mit denen der Spieler sich gut versteht und die in etwa auf demselben Niveau sind, sonst wird es schnell frustrierend ...

Konzept

Zunächst überzeugt einfach, dass ein durchaus ausbalanciertes Spiel entstanden ist auf der Idee, dass vier Soldaten mit verschiedenen Eigenschaften gegen ein übermächtiges Monster kämpfen müssen. Die Kommunikation innerhalb des Teams ist entscheidend für ihren Erfolg. Aufspüren, Fallen stellen, Schaden zufügen und heilen müssen gut aufeinander abgestimmt funktionieren. Funktioniert nur ein Teil des Teams oder die Koordination klappt nicht, hat das Monster leichtes Spiel. Das macht es oft sehr frustrierend im Online-Multiplayer mit Fremden zu spielen. Der Spieler kann so gut sein, wie er will, wenn das Team nicht funktioniert, verliert er dennoch.

Als Monster hat der Spieler wiederum andere Probleme. Er muss sich nicht mit anderen koordinieren, aber er ist auf sich allein gestellt, muss möglichst schnell versuchen, Tiere und Menschen zu fressen, um sich upzugraden und stärkere Attacken frei zu spielen. Das Monster muss meistens listig vorgehen, überraschend angreifen und hat die besten Chancen, wenn es gelingt, seine Jäger einzeln zu erwischen.

Karten

Eine wesentliche Rolle für den Erfolg dieses Konzeptes spielt die Umgebung. Die Karten sind durchaus gelungen und abwechslungsreich, ob in Gebäudekomplexen, Dschungel oder Gebirgen, sowohl die Jäger als auch die Monster finden meistens genügend günstige Gegebenheiten für sich vor, die sie nutzen können. Auch überzeugend ist, dass Flora und Fauna Teil des Spieles sind. Es gibt friedliche und aggressive Tiere und selbst fleischfressende Pflanzen. Einige davon können auch enormen Schaden anrichten. Für das Monster sind sie notwendig, um stärker zu werden, für das Jäger-Team sind sie eine zusätzliche Gefahr.

Missionstypen

Zusätzlich gibt es zur taktischen Variation verschiedene Missionstypen. Neben der klassischen Jagd, in der sich die Spieler gegenseitig töten müssen, gibt es noch Missionen wie "Nest", in der die Jäger versuchen müssen Eier des Monsters zu vernichten, oder "Rettung", in der Überlebende evakuiert werden sollten beziehungsweise das Monster versuchen muss, sie zu fressen. Insgesamt gibt es fünf Missionstypen, die für ausreichende Abwechslung sorgen.

Grafik und Übersicht

Die Grafik des Spiels ist einfach super. Selbst auf mittleren Grafikeinstellungen sieht alles realistisch und detailliert aus. Fließendes Wasser, im Wind flatternde Pflanzen, aufschreckende Tiere, realistische Schatten und dergleichen schaffen eine mitreißende Atmosphäre, während die Spieler sich gegenseitig belauern, verfolgen oder sich anschleichen. Treffen Monster und Jäger aufeinander geht es in effektvolle Kampfsequenzen mit Schilden, verschiedenen Waffen, schnellen und gewaltigen Attacken, in denen auch viele Objekte aus der Umgebung zu Bruch gehen. Trotz der vielen Effekte gibt es kaum Grafikfehler. Einzig auffallend ist, dass es hin und wieder auf Karten mit fließenden Gewässern passieren kann, dass auf dem ganzen Bildschirm verschwimmende Effekte auftauchen, auch wo kein Wasser ist. Aber das passiert selten und stört meistens auch nicht.

So gut die Grafik auch ist, gerade die Detailfülle macht es manchmal schwierig für den Spieler, den Überblick zu behalten. Dazu kommt der enorme Größenunterschied zwischen den menschlichen Jägern und dem Monster. Als Monster hat der Spieler oft das Gefühl mit riesigen ausholenden Bewegungen auf Insekten einzuschlagen, während die Jäger aus ihrer Sicht auf eine Art Godzilla schießen. Da sich die Monster trotz ihrer Größe sehr schnell bewegen und nebenbei viel zu Bruch geht, braucht es schon eine ganze Weile, bis der Spieler gelernt hat, in jeder Situation die Übersicht zu wahren und seiner jeweiligen Rolle entsprechend zielstrebig zu handeln. Gelegenheitsspieler dürften sich hier schnell überfordert fühlen.

Single- und Multiplayer

Evolve macht letztlich nur im Multiplayer mit gleichguten Spielern Spaß. Eine Einzelspieler-Kampagne gibt es deswegen auch nicht. Dennoch kann der Spieler gegen Bots kämpfen, allerdings sind diese für die Soldaten nicht besonders intelligent. Als Monster ist die Herausforderung gegen die KI daher nicht sehr groß. Die Monster-Bots sind dagegen ziemlich gut, für Anfänger sogar sehr schwer zu besiegen. Eine Einzelspielerkampagne wäre aber trotzdem nett gewesen, gerade für Gelegenheitsspieler, die eine längere Eingewöhnungsphase brauchen. Die Tutorials sind zwar ziemlich gut, aber letztlich braucht es sehr viel Übung in diesem Spiel.

Der Online-Multiplayer funktioniert einwandfrei. Für diese Rezension kam es nie zu Ausfällen und es fanden sich auch immer Spieler auf den Servern. Allerdings ist es nicht immer leicht, Spieler auf demselben Niveau zu finden. Daher ist es ratsam, sich mit Leuten zu verabreden, mit denen die Kooperation gut funktioniert.

Steam und DLC

Evolve ist ein Steam-Spiel. Der Spieler braucht Steam, um es zu installieren und im Multiplayer zu spielen. Technisch funktioniert das einwandfrei. Kritisch ist, wie bei den meisten Spielen gegenwärtig, dass eine Menge zusätzliche Features gekauft werden müssen. Auch ohne diese Extras kann Evolve gut gespielt werden und es gibt auch einige, die frei gespielt werden müssen. Allein dafür hat ein Spieler schon einige Stunden zu tun. Dennoch ist es an manchen Stellen schon ärgerlich, noch mal zusätzlich Geld ausgeben zu müssen, um an alle Inhalte heranzukommen.

Fazit

Evolve ist einer der innovativsten Shooter seit Langem. Das Spielkonzept ist sehr überzeugend und fordernd. Die Grafik ist einfach großartig und so gut wie frei von Bugs. Allerdings fordert das Konzept den Spielern auch einiges ab und es kann schnell frustrieren, wenn die Mitspieler nicht in etwa auf demselben Niveau agieren können. Wer sich die Zeit nehmen will, gut in dem Spiel zu werden, wird sicher viel Spaß haben. Für Gelegenheitsspieler, ist es eher nicht zu empfehlen.

Andreas Schmidt



Download | Erschienen: 10. Februar 2015 | FSK: 16 | PC | Preis: 39,90 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Windows 7
Intel Pentium D mit 3 GHz oder AMD Athlon 64 x2 Dual Core 6400 mit 2,4 GHz
4 GB RAM
AMD Radeon 5770 oder
NVIDIA GeForce GTX 560
15 GB HD

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