Nach der verheerenden Schlacht gegen Annihilus und den Phalanx-Angriff gegen die Kree - beide Kriege haben beinahe zur Zerstörung des Universums geführt - beschließt Peter Quill aka Star-Lord, eine galaktische Friedenstruppe zusammenzustellen, die weitere Konflikte im Vorfeld verhindern soll. Die extrem unterschiedliche Zusammensetzung der frischgebackenen "Wächter der Galaxie" sorgt aber für sich allein schon für ordentlich Zündstoff: Neben Star-Lord gehören die ebenso schöne wie tödliche Gamora, Drax, der Zerstörer, Quasar (vormals Phyla-Vell), der pelzige Rocket Raccoon und der mächtige Adam Warlock den Wächtern an. Aus der Ferne wird das Team durch die Empathin Mantis unterstützt, die über spezielle Psi-Kräfte verfügt und in die Zukunft blicken kann. Schon der erste Einsatz der Wächter der Galaxie, bei dem sie gegen die "Universelle Kirche der Wahrheit" kämpfen, erweist sich als harte Herausforderung. Doch das ist der erst der Anfang. Bald begibt sich das Wächter-Team nach Knowhere, einer interdimensionalen Kreuzung am Rande des Raum-Zeit-Kontinuums. Von hier aus kann man mit speziellen Armbändern zu jedem beliebigen Ort im Universum springen. Die Wächter sollen einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum untersuchen und flicken. Der Anfang einer actionreichen und höchst gefährlichen Mission, die die neu gegründete Truppe rasch an ihre Grenzen stoßen lässt. Bald machen sich Misstrauen und Gewalt auf Knowhere breit - ist ein Verräter unter ihnen? Wem können die Wächter trauen? Das Vertrauen steht ohnehin auf wackeligen Füßen, denn Star-Lord hütet ein Geheimnis, von dem die anderen Teammitglieder nichts erfahren dürfen ...

Wer die extrem erfolgreiche Verfilmung im Jahr 2014 gesehen hat, wird vielleicht überrascht darüber sein, dass die "Guardians of the Galaxy" bereits im Jahr 1969 das Licht des Marvel Universums erblickten. In 2008 wurden die Wächter der Galaxie dann, hervorgegangen aus der "Annihilation: Conquest"-Storyline, in neuer Besetzung in die Schlacht geschickt: als sehr heterogen zusammengesetzte präventive Eingreiftruppe, die Konflikte und Kriege verhindern soll, und bestehend aus Star-Lord, Drax, Gamora, Quasar, Rocket Raccoon und Adam Warlock. Der bei Panini Comics erschienene Sammelband "Guardians of the Galaxy: Krieger des Alls 1" umfasst mehr als 150 Seiten und erzählt ein sehr spannendes, temporeiches und dabei klug konzipiertes Abenteuer – wenn der Leser sich erstmal eingefunden hat in die Story, die mit ein paar Zeitsprüngen beginnt und sehr viele Figuren und Namen ins Rennen wirft. Die Wächter-Comics leben natürlich zum Teil davon, dass die Teammitglieder so unterschiedlich sind und es andauernd zu Reibereien und Konflikten kommt. Jeder hat besondere Fähigkeiten, Stärken und Schwächen und bald hat jeder Leser seinen Favoriten ausgemacht. Kern des Comics ist dann ein verdammt cooles Space-Abenteuer, das den Leser immer wieder durch dramatische Wendungen überrascht und ihn bis zum furiosen Finale zweifeln lässt, wer nun vertrauenswürdig ist und wer möglicherweise ein falsches Spiel treibt.

Publikumsliebling Groot ist übrigens bei diesem Einsatz noch nicht aktiv mit von der Partie, er taucht nur sehr kurz am Rande auf: als winziger Spross, der sich erst wieder regenerieren muss. Dafür hat dieser erste Band der Guardians of the Galaxy einen anderen heimlichen Star - den Astronautenhund Cosmo, der mit russischem Akzent spricht und sich als Sicherheitschef von Knowhere teils vergeblich bemüht, für Ordnung auf der Station zu sorgen.

"Guardians of the Galaxy: Krieger des Alls 1" überzeugt als erster Teil einer vierteiligen Serie auf ganzer Linie. Das erste Abenteuer der Wächter der Galaxie (Story: Dan Abnett und Andy Lanning) ist nicht nur spannend, wendungsreich und actionlastig, sondern auch clever und komplex; die Dialoge bieten trockenen Humor, die Figuren sind toll ausgearbeitet. Das Artwork von Paul Pelletier ist durchgehend großartig, mit klaren Linien und ausdrucksstarken und dynamischen Szenen. Lediglich umgewöhnen muss sich, wer die Gesichter aus der Verfilmung fest im Kopf hat, denn die Guardians, vor allem Rocket, sehen eben nur zum Teil so aus wie ihre späteren Schauspieler-Alter-Egos. Das Ganze gibt es zum Schnäppchenpreis von knapp 17 Euro: Wer die Guardians of the Galaxy fernab des Marvel Cinematic Universe richtig kennenlernen will, sollte hier unbedingt zugreifen!

Zur Leseprobe bei Panini Comics: Guardians of the Galaxy: Krieger des Alls