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 Orakel, Band 2: Der Sklave

Serie: Orakel, Band 2
Autoren: Roman Le Breton
Illustratoren: Bertand Benoit
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Orakel, das ist nicht nur ein Ort, an dem der Wille eines Gottes verkündet wird. An solchen Orten können Sterbliche ihre Fragen an den Gott richten und seine Worte werden ihnen verkündet.

Manchmal ist es jedoch auch die Bezeichnung für die Person, die eben diese Worte interpretiert. In Jean Istins Comicreihe ist das Orakel ein umherziehender blinder Mann, der für eine Mahlzeit oder Unterkunft Geschichten erzählt. In jedem Band erzählt er eine neue Begebenheit, in der es um den Willen der Götter und das Schicksal der Sterblichen geht. In seiner zweiten Geschichte erzählt er den Lebensweg des Mannes Akilon, einem Sohn des Zeus, der sich einem wechselhaften Schicksal stellen muss und seinem Vater darum zürnt.

Jean Luc Istin hat sich schon der verschiedensten Themen angenommen. Ob es nun Zombies waren, wie in "Die Nacht der lebenden Toten", die Zukunft in "Nirvana" oder nun das alte Griechenland in "Orakel". In seinem neusten Werk nun versucht sich Istin an einer Konzeptreihe. Er stellt die Rahmenhandlung, doch die einzelnen Bände werden von unterschiedlichen Autoren und Zeichnern entworfen.

Autor des zweiten Bandes "Der Sklave" ist Roman Le Breton, der sich zuvor mit der Reihe "Arawn" einen Namen gemacht hat. Die Geschichte um Akilon, den Göttersohn und Sklaven, passt damit gut in sein Konzept. Auch hier dreht sich die düstere Geschichte um einen zerrissenen Helden, der von Wut und Hass bis an den Rand der Selbstzerstörung getrieben wird. Kein Wunder, dass die Geschichte bei einem Gewitter ihren Lauf nimmt. Nichts anderes könnte der geeignete Hintergrund für ein derart ungestümes Leben sein.

So markig und ungestüm wie die Figuren präsentiert sich auch Bertrand Benoits Pinselstrich. Seine Zeichnungen sind kraftvoll, gelegentlich sogar derb. Sie strahlen eben jene Bedrohlichkeit aus, der die Menschen durch die Launen der Götter unterworfen werden. Details sind seine Sache nicht, weder in der Mimik der Personen noch der Umgebung. Benoit konzentriert sich auf das Wesentliche und verschafft den Bildern dadurch eine ungeheure Intensität.
In der kräftigen Kolorierung der Panels überwiegen satte, dunkle Erdtöne. Das erzeugt eine schön düstere Stimmung, die gut zu der Handlung passt.

"Der Sklave" ist eine neue Geschichte, keine der altbekannten Sagen. Das schadet dem Genuss dieses Comics überhaupt nicht. Er verfügt über dermaßen viel Dramatik und Verve, dass die Leser aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Wer große Helden und spannende Erzählungen mag, sollte unbedingt einen Blick in dieses Comic werfen, am besten sofort.

Wie gut, dass der Splitter-Verlag wieder eine Leseprobe anbietet.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 1. Juni 2015 | ISBN: 9783958390010 | Preis: 14,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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