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 Freaks' Squeele - Totenfeier: Band 1

Serie: Freaks' Squeele - Totenfeier, Band 1
Autoren: Florent Maudoux
Illustratoren: Florent Maudoux
Übersetzer: Harald Sachse
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Pretorius ist einfach nur ein kleiner Junge. Aber obwohl er eher am Rande der Gesellschaft aufwächst, hat er es faustdick hinter den Ohren und weiß seine Intelligenz geschickt einzusetzen. Er schleicht sich immer wieder zu den Klavierstunden des gleichaltrigen Scipio, um ihn zu beobachten, so begegnen die beiden sich irgendwann und schließen Freundschaft, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Pretorius ist einer von den Versehrten, er hat eine missgestaltete Gesichtshälfte, ihm fehlt auf einem Auge die Sehkraft und einen seiner Arme hat er nur wegen der chirurgischen Fähigkeiten seines Vaters bekommen. Scipio hingegen scheint der perfekte Sohn einer reichen Familie und ist mit der besten Betreuung aufgewachsen, die vorstellbar ist. Sein Vater Spartakus ist ein mächtiger Kriegsherr, seine Mutter eine einflussreiche Frau im religiösen Bereich.

Was die beiden Jungen nicht wissen ist, dass sie nicht nur eine Freundschaft verbindet. Sie sind Brüder, die kurz nach der Geburt getrennt wurden. Pretorius war der unerwünschte Zweitgeborene. Laut einer Prophezeiung hätte ein Zwillingspaar wie diese beiden perfekten Kinder schreckliche Folgen.
Psamathea aus dem Haus der Gottesanbeterin ist eine mächtige Frau, die nicht nur dafür gesorgt hat, dass die Eltern von Scipio und Pretorius überhaupt zu mächtigen und beliebten Charakteren geworden sind, sie versucht auch das Schicksal der Kinder beeinflussen. Doch die beiden sind nicht völlig wehrlos.

Eigentlich ist "Totenfeier" nicht die erste Geschichte, die im Original in der Welt von "Freaks' Squeele" erschien, aber der Splitter Verlag hat sich dafür entschieden, mit diesem Prequel anzufangen. Rein chronologisch ist das also wirklich der Anfang der Handlung. Auf der Homepage von Splitter finden sich weitere Informationen: In der eigentlichen Serie steht eine spezielle Uni im Vordergrund, an der ein gewisser "Totenfeier" unterrichtet. Bei ihm handelt es sich eindeutig um den Jungen Pretorius.

Der ganze Comic lässt sich nur schwer einem Genre zuordnen, sowohl Handlung als auch Zeichenstil bedienen sich bei vielen Vorbildern und wurden vom Macher Florent Maudoux zu etwas komplett Neuem verwoben. Hier trifft eine High Fantasy-Welt auf eine düstere Science Fiction-Dystopie und ein klassischer Comiczeichenstil vermischt sich mit Manga-Elementen. Dazu kommen zahlreiche Inspirationen aus der realen Welt, die klar zu erkennen, aber zu etwas ganz Eigenem geworden sind.
Maudoux malt in sehr feinen Strichen, wodurch ein sehr künstlerischer Stil mit vielen Details entsteht. Und auch wenn die Grundstimmung düster ist, so gelingt ihm doch ein vielfältiges Farbenspiel in seinen Bildern. Schon alleine optisch ist der Comic eine Freude.

Die Geschichte bietet auf den ersten Blick vielleicht nicht so viel Neues und orientiert sich an bekannten Strukturen, ihren besonderen Reiz erhält sie aber durch die faszinierende Vermischung der verschiedenen Genres und der Menschlichkeit ihrer Charaktere. Gerade wenn klar zu sein scheint, dass es um ein klassisches Setting mit einem ritterlichen Helden geht, tauchen einäugige Steampunk-Zyklopen auf, die ein Kampfgeschehen in der Arena auf originelle Weise an die Zuschauer übertragen. Diese Momente sind es, die den Leser immer wieder aufs Neue staunen lassen. Die einzelnen Figuren sind in der Geschichte sehr detailreich ausgearbeitet und das nicht nur im zeichnerischen Sinn. Emotionen werden für den Leser gut und fassbar umgesetzt. Intensive Freude beim Spielen mit Zinnfiguren fällt dabei ebenso ins Gewicht, wie der Plan, ein Kind zu töten. Die Bandbreite ist groß und mit all ihren Intrigen und Machenschaften wirken die einzelnen Figuren wirklich wie starke Persönlichkeiten.

Abgeschlossen ist die Geschichte noch nicht, sondern endet ganz im Gegenteil an einem Punkt im Leben der Protagonisten der klar macht, dass ein großer Einschnitt in ihrem Leben bevorsteht.

Die elf Seiten des Comics, die der Splitter Verlag auf seiner Webseite zeigt, geben einen guten Eindruck von "Freaks' Squeele".

Bine Endruteit



Hardcover | Erschienen: 23. Juni 2015 | ISBN: 9783958390843 | Originaltitel: Freaks' Squeele | Preis: 17,80 Euro | 80 Seiten | Sprache: Deutsch

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