Portugal, Mitte des 19. Jahrhunderts: Sergio Ramirez bittet einen renommierten Detektiv um Hilfe. Seine Frau Rosa soll das Schwert einer Statue entwendet haben und ist auf der Flucht. Seitdem das Schwert nicht mehr Bestandteil der Statue ist, sucht der kopflose Ritter die Stadt heim und bringt Verwüstung mit sich. Denn die Legende besagt, dass der kopflose Ritter, der mit Feuer Schrecken verbreitet, so lange gebannt ist, wie das Schwert, das ihn einst besiegte, an seinem Platz ist. Nun suchen nicht nur die Bewohner der Stadt nach Rosa, sondern auch der fürchterliche Ritter. Der Detektiv muss die Frau zuerst finden, ansonsten droht der Stadt die permanente Terrorherrschaft des kopflosen Mannes.

Minispiele mit wählbarem Schwierigkeitsgrad

Neben den üblichen drei Schwierigkeitsgraden, aus denen der Spieler vor dem Start wählen muss, steht noch eine vierte Option mit der Möglichkeit, Einstellungen individuell vorzunehmen, zur Verfügung. Je nach Schwierigkeitsgrad werden aktive Szenen und Orte, an denen sich Wimmelbilder verstecken, optisch hervorgehoben, Tipps können genutzt und Minispiele übersprungen werden.
Unabhängig von der Einstellung des allgemeinen Schwierigkeitsmodus ganz zu Beginn kann bei jedem Minispiel zwischen den Optionen "leicht" und "schwer" gewählt werden. Diese Minispiele, bei denen die Aufgaben von "Finde den Fehler" bis zur Nachstellung der Arm- und Beinpositionen bei Tangotänzern reichen, sind meist verständlich erklärt und durch ihre Vielfalt äußerst abwechslungsreich.

Wunderbare Wimmelbilder

Die Wimmelbildszenen, die im Laufe des Spiels immer zweimal aufzusuchen sind, sind so abwechslungsreich gestaltet, dass eine größere Anzahl wünschenswert gewesen wäre. Neben der standardmäßigen, bekannten Wortliste sind Gegenstände aufgrund von Umschreibungen oder anhand ihrer Silhouetten zu finden. Bei letzterer Variante ist der gefundene Gegenstand mit einem Bildelement der Szene zu kombinieren, sodass die Sicht auf ein neues Objekt aus der Suchliste frei wird. Alle Szenen sind grafisch so klar dargestellt, dass die zu findenden Elemente gut sichtbar sind. Außerdem besteht immer die Möglichkeit, anstelle des Suchbilds zu einer Partie Mahjong zu wechseln. Vereinzelt wurden Wimmelbilder direkt in die Handlung integriert, so beispielsweise, wenn ein Zeitungsjunge all seine Papiere verliert und diese erst vollständig eingesammelt werden müssen, bevor es weitergehen kann.

Handlung mit vielen Wendungen, aber abruptem Ende

Gefundene Gegenstände werden im Inventar aufbewahrt, bei dem der Spieler selbst festlegen kann, ob es fixiert werden oder nach dem Verlassen immer am unteren Bildrand wegklappen soll. Einige Objekte, wie ein Messer oder Medizin, müssen bei einem geheimnisvollen Schwarzhändler in einer dunklen Gasse käuflich erworben werden. Die dafür notwendigen Münzen sind durch das Lösen von Rätseln oder beim Hütchenspiel, dem ein Vogel vorsitzt, zu erlangen.
Natürlich steht auch eine Karte zur Verfügung, mit der schnell und direkt von einem Ort zum anderen gesprungen werden kann. Örtlichkeiten, in denen bereits alle Rätsel gelöst wurden, sind entsprechend gekennzeichnet. Ansonsten bietet die Karte, die durchaus übersichtlicher gestaltet sein könnte, keinen großen Mehrwert.
Die eigentliche Handlung ist vielversprechend mit einigen Wendungen, die erfahrene Spieler aber nicht allzu sehr überraschen werden. Wer Wert auf eine schlüssige Handlung legt, bekommt diese nicht immer geboten, gerade das überstürzte Ende des knapp vierstündigen Spiels ist etwas verwirrend.

Fazit: "Grim Facade: Der kopflose Ritter" bietet Wimmelspiel-Fans viel Abwechslung durch facettenreiche Suchbilder und unterhaltsame Minispiele. Insgesamt sind gute vier Stunden Spielspaß garantiert.