Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Der Orden der Drachenritter besteht nur aus Frauen. Aus Jungfrauen. Denn nur sie können sich den gefährlichen Bestien nähern, ohne vom Übel befallen zu werden. Niemand weiß, woher die Drachen kommen, aber wenn sie da sind, verändert ihre Anwesenheit die Welt um sie herum, und macht sie zu einer äußerst lebensfeindlichen Umgebung. Pflanzen mutieren und Menschen verwandeln sich in mit Schuppen übersäte, zombieartige Monster. Aber das Schicksal hat es so eingerichtet, dass kämpferische Jungfrauen, ohne vom Übel befallen zu werden, zu ihnen vordringen und sie töten können.
Das alles hat Alatea immer wieder von ihrer Großmutter erzählt bekommen. Sie erinnert sich daran, als in ihrer Stadt, weit im Osten des Landes, eine Seuche ausbricht, die von allen für die Pest gehalten wird. Sie wird bekämpft, indem alle befallenen Gebiete abgeriegelt und die sich dort befindlichen Menschen gnadenlos getötet werden, völlig egal, ob sie bereits erkrankt sind oder nicht. Alatea versucht mit ihrem Wissen das Schlimmste zu verhindert, aber es hört ihr niemand zu. Sie wird sogar als Ketzerin verschrien und soll selbst umgebracht werden, nachdem sie ihre kleine Schwester aus dem Gefahrengebiet gerettet hat, die völlig gesund ist.
Es bleibt der jungen Frau nichts anderes übrig, als alleine in den Kampf zu ziehen. Die alte Kampfausrüstung ihrer Großmutter wird ihr dabei helfen und sie auf den richtigen Weg führen.
Dieser Band aus der Serie
"Die Legende der Drachenritter" trägt die stattliche Nummer 1000. Allerdings nicht, weil es wirklich schon so viele Folgen der Serie gibt, sondern weil er stellvertretend als tausendster erschienener Comic im
Splitter Verlag als Jubiläums-Ausgabe veröffentlicht wurde.
An dieser Stelle wünscht Media-Mania dem Verlag weiterhin so viel Erfolg wie bisher und bedankt sich für viele Stunden mit spannenden, rührenden, faszinierenden, lustigen, gruseligen, brutalen, fantastischen und vielseitigen Comics.Doch zurück zum "Reich des Ostens", in dem ein Drache aufgetaucht ist. Es sollte jedem klar sein, dass es natürlich nicht die Pest ist, die die Menschen dahingerafft hat. Neben dem Übel waren das insbesondere andere Menschen, die sich hier als die wahren Monster herausstellen. Aber wie heißt es in der Geschichte so passend? "Die wahren Krieger erkennt man, wenn es keine Hoffnung mehr gibt." Und von fehlender Hoffnung gibt es wahrlich genug. Selbst kleine Kinder werden auf brutale Weise vor den Augen des Lesers ermordet, direkt nachdem sie in all ihrer Niedlichkeit und angefüllt von Mut als Charakter eingeführt wurden. In ihrer Heftigkeit steht dieser doch recht besondere Band damit in nichts seinen Vorgängern nach.
Leider weiß er trotzdem nicht zu überzeugen. Die Handlung ist nicht vielschichtig und es passiert so gut wie gar nichts Überraschendes. Es ist zu jeder Zeit klar, wie die Geschichte ausgehend wird. Nur wer der wahre Erzähler ist, wird zum Ende hin noch einmal geschickt "verdreht", so dass der Leser direkt angesprochen wird und sich fast dem Werk zugehörig fühlt.
Die Bilder sind stellenweise einfach fantastisch und großartig gelungen. Passend zum östlichen Setting, wurde das Aussehen der Menschen und der Umgebung entsprechend angepasst. Was fehlt ist eine gewisse Dynamik, es steht jedes Bild zu sehr für sich alleine, so dass sich keine richtig flüssig ablaufende "Bewegung" im Geschehen einstellen will. Zudem wird gerade die Protagonistin Alatea doch recht statisch dargestellt. Wenn sie kämpft, sieht es zum Beispiel eher so aus, als würde ihr jemand ins Schwert laufen und nicht, als hätte sie mit Wucht zugeschlagen. Das verpasst der Geschichte leider einen ordentlichen Dämpfer. Mit diesem Band werden eindeutig diejenigen Fans mehr angesprochen, die sich in Einzelbilder fallenlassen können. Und es steht natürlich der sexy Look nicht unwesentlich im Mittelpunkt. Ja, das muss so, dass eine wohlproportionierte junge Frau sich so leicht bekleidet wie möglich vor dem großen, gefährlichen Drachen aufbaut, um sein letztes Stündlein einzuläuten. Wer damit ein Problem hat, wird aber sowieso nicht ausgerechnet zu dieser Serie greifen.
Insgesamt ist der Jubiläumsband leider nicht ganz das Highlight, was manche Fans sich vielleicht von Splitter erwartet hätten, aber er reiht sich perfekt in die bisherigen Drachenritter-Geschichten ein, auch wenn er einer der eher schwächeren ist.
Einen ersten Eindruck gibt die Leseprobe
auf der Webseite des Splitter Verlags.