Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Chamsin kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach einer zutiefst unglücklichen Kindheit und einer erzwungenen Hochzeit lebt sie nun seit einigen Monaten auf Winterfels, der Heimat ihres Mannes König Wynter. Besonders beliebt ist sie nicht, doch langsam findet sie Freunde und fühlt sich immer wohler. Doch auch hier kann sie ihrer Familie nicht entfliehen. Ihr Vater setzt in seinem Hass alles daran, dass ihre Ehe scheitert, was Chamsins Ende bedeuten würde. Ihr geliebter Bruder Milan will Winterfels erobern und die Königreiche erneut in einen Krieg stürzen. Kein Wunder, dass Chamsin hin- und hergerissen ist, denn vor allem liebt sie ihren Mann Wynter. Doch kann sie ihm trauen? Auch Wynter kann sich Chamsins Treue nicht sicher sein. Zwar hat die kleine Sommerbraut sein Herz erobert, doch wird sie sich wirklich auf seine Seite stellen, wo doch der Eisblick, diese furchtbare magische Kraft, sein Leben bedroht?
Wer sich in "Wenn der Sommer stirbt" auf den ersten Seiten nicht zurechtfindet, dem sei gesagt, dass dieses Buch nur die zweite Hälfte des englischen Romans "The Winterking" ist. Unter welchen Bedingungen Chamsin und Wynter heirateten, warum sie sich in ihrer Ehe bedroht fühlt und was es mit Chamsins Bruder Milan auf sich hat, all dies wird bereits im ersten Teil
"Der Winter erwacht" erklärt. Alleine gelesen macht dieser Teil daher ungefähr so viel Spaß wie ein Film, den man erst einschaltet, wenn die erste Stunde schon gelaufen ist. An der Handlung ändert das nicht viel, dreht sie sich doch in der Hauptsache darum, dass zwei sehr schöne Menschen einander lieben und begehren. Das tun sie innig und ausgiebig, so sehr, dass Wynters bester Freund einmal durchaus sachlich einwirft, die beiden würden es ja treiben wie die Nerze.
Das ist das Grundgerüst für die Geschichte und daran ist gar nichts verkehrt, bilden beide Bücher zusammen doch eine schöne Liebesgeschichte, durch die ein Hauch Fantasy weht. Dieser Hauch sorgt dann auch für die nötige Dramatik, denn zu Chamsins Familie kommt nun die Bedrohung durch den Eisblick, eine Magie, die von Wynter Besitz zu ergreifen und ihn zu töten droht. Dabei sind brutale Prügel, Katastrophen und Krieg nur schmückendes Beiwerk, auf das die Autorin nicht näher eingeht und daher nur an der Oberfläche kratzt.
Hier offenbart sich nun eine kleine Schwäche, denn C.L. Wilson wiederholt sich recht gerne. Wynters Ende naht und so ist er, je nach Situation dem Tode nah, fast tot, ziemlich tot oder größtenteils tot, was sich daran erkennen lässt, dass seine hellblauen Augen kaltblau oder eisblau werden. Helfen können ihm nur Chamsins Nähe und Wärme. Wenigstens scheint es daran nicht zu mangeln, denn Nähe suchen die beiden bei jeder Gelegenheit.
Natürlich macht es die Autorin ihren Figuren nicht so einfach und sie haben große Schwierigkeiten zu meistern, bevor sie an ein glückliches Ende auch nur denken dürfen.
Ganz klar, für die Fans romantischer Fantasy ist "Wenn der Sommer stirbt" zusammen mit "Der Winter erwacht" schöne Unterhaltung. Alleine gelesen fehlt dem Buch zu viel, als dass es wirklich überzeugen könnte.
Ein Blick ins Buch ist auf der Verlagsseite möglich.