Media-Mania.de

 Das Juwel, Band 1: Die Gabe

Serie: Das Juwel, Band 1
Autoren: Amy Ewing
Übersetzer: Andrea Fischer
Verlag: Fischer

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Menschen, die eine besondere Gabe haben, nennt man Juwele. Sie werden besonders erzogen, ihre Talente gepflegt und sie gelten als wertvoll für die Gesellschaft. Violet Lasting ist so ein Juwel. Leider bedeutet das nicht, dass sie glücklich ist. Besonders zu sein heißt, von der eigenen Familie getrennt, und nach Abschluss der Ausbildung von einer der adeligen Familien ersteigert zu werden.
Für Violet ist es nun soweit. Sie wird von der Herzogin am See gekauft und soll nun ihr Schicksal erfüllen. Ihre Aufgabe ist es, der Herzogin möglichst schnell ein Kind zu gebären. Alles in Violet sträubt sich dagegen, so benutzt zu werden, doch es scheint keine Möglichkeit zu geben, ihrem Schicksal zu entrinnen.

Wer Amy Ewings Buch nach dem Cover beurteilt, der mag an einen Kleinmädchentraum denken. Was für ein wunderschönes Kleid für ein junges Mädchen! Da mag niemand an ein schlimmes Schicksal glauben. Doch schon auf den ersten Zeilen macht Amy Ewing klar, dass nichts weniger zutreffend sein könnte. Violets Geschichte beginnt an dem Tag, an dem sie endgültig von ihrer Familie Abschied nehmen muss. Am Tag darauf endet ihre Schulzeit enden und sie wird wie eine Ware an eine adelige Familie verkauft.

Violet ist keine mutige Hauptfigur, keine Heldin ohne Furcht und Tadel, was sie sehr menschlich macht. Amy Ewing legt Wert darauf, dass Violet ein junges Mädchen bleibt, welches in eine Welt gestoßen wird, die bei allem Prunk und Glanz doch gnadenlos ist. Nicht nur die Juwele werden grausam behandelt, auch der Adel untereinander spinnt Intrigen und Verschwörungen und schreckt auch vor Mord nicht zurück. Dazu werden die Gaben der Mädchen gebraucht, die aus so unterschiedlichen Dingen bestehen wie einer schönen Stimme und tänzerischen Begabung, aber auch dunkleren Talenten wie der Möglichkeit, Dinge zu formen, zu verändern. Die Mädchen zahlen einen hohen Preis dafür, doch das ist ihrer Umwelt egal.

Schon zu Beginn ist "Die Gabe" düster und die Autorin zieht die Schraube geschickt an. Ist es Violet und ihren Freundinnen anfänglich noch möglich, sich mit kleinen Freundschaftsgesten und kurzen Botschaften gegenseitig aufzumuntern, so weiß Violet am Ende kaum noch, wer Freund oder Feind ist. Sie befindet sich in einer bedrohlichen Spirale der Ereignisse und ihr wird klar, dass sie alleine nicht entkommen kann.

So muss All-Age Fantasy sein, mit einer glaubhaften Heldin, einer wohldurchdachten Welt, düsteren Aussichten, einem mutigem Plan und ja, auch das, einer zarten Romanze. Nichts von dem ist neu, doch weiß das Buch als Ganzes zu unterhalten. Amy Ewing hat ihren eigenen, frischen Ideen genommen und in ein unterhaltsames Buch verwandelt. Da ist es schön zu wissen, dass Violets Geschichte noch nicht zu Ende ist, denn es wird den Lesern schwerfallen, sich von ihr zu trennen.

Eine Leseprobe findet sich hier.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 20. August 2015 | ISBN: 978-3-8414-2104-3 | Originaltitel: The Jewel | Preis: 16,99 Euro | 448 Seiten | Sprache: Deutsch

Werbung

Dieser Artikel könnte interessant sein:

Zu "Die Gabe" auf Amazon

Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.



Ähnliche Titel
Jahrbuch zur Fantasy 2011Die GabeDie GabeDas Juwel - Der schwarze SchlüsselDas Juwel: Die Weiße Rose