Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bedienung | |
Bildqualität | |
Glück | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Strategie | |
Der Mäusevater erzählt seinem Sohn Tip zum Einschlafen eine Geschichte. Eine mit großen Abenteuern. Von Menschen, die sich in Mäuse verwandelt haben und die jetzt versuchen das Königreich vor einer bösen Zauberin zu retten. Sie sind nicht viele und sie sind klein, aber sie können etwas erreichen, wenn sie sich nur richtig anstrengen und für ihr Recht kämpfen. Diese Geschichte ist es, die die Spieler nachspielen.
"Maus und Mystik" ist eine Art Mischung aus Brettspiel, Tabletop und Abenteuergeschichte. Gespielt wird Kapitel für Kapitel, die Geschichte wird immer stückweise vorgelesen und dann auf dem Tisch nachgespielt. Jedes Kapitel ist für sich spielbar, es empfiehlt sich aber die Handlung als Kampagne in der richtigen Reihenfolge zu erleben.
Das Spielfeld besteht je nach Kapitel aus drei bis fünf, quadratischen Teilen, Räumen genannt, die immer anders zusammengesetzt werden und von beiden Seiten bespielt werden können. In der Regel spielen vier Mäuse bei einem Setting mit, selten sind es mehr oder weniger. Wie die Mäuse ausgewählt werden müssen, ist unterschiedlich und wird jedes Mal neu angesagt. Wie viele Spieler es am Tisch gibt, spielt dabei keine Rolle. Da es sich um ein kooperatives Spiel handelt, wird sich einfach geeinigt, wer die "Hauptkontrolle" über einen Charakter übernimmt, das ist am einfachsten.
Die Mäuse haben eine Karte, auf der ihre Werte, Sonderfähigkeiten und Ausrüstung genannt sind. Zu Anfang erhält jede zusätzlich eine spezielle Fähigkeit. Während des Spiels erhalten die Mäuse Käsestücke, die setzen sie ein, um diese Fähigkeiten zu aktivieren oder zusätzliche zu erhalten. Mit Waffen und Rüstung werden die Kampfwerte verbessert, sie geben an, mit wie vielen Würfeln eine Maus bei einer Probe ihr Glück versuchen kann.
Bei einer Kampfprobe werden die erfolgreichen Würfe eines Würfelwurfs gegen den Verteidigungswurf der Gegner gerechnet. Nahkämpfe sind sicherer zu erreichen als Fernkämpfe.
Die Würfel werden auch benötigt, um zu ermitteln, wie weit eine Maus gehen darf und ob sie beim Suchen etwas findet und eine entsprechende Karte ziehen darf.
Es gibt keine vorgeschriebenen Wege, sondern Felder in den einzelnen Räumen, die frei begangen werden können. Im Prinzip läuft ein Spiel immer gleich ab: Die Mäuse betreten einen Raum, es tauchen Feinde auf, die besiegt werden müssen, es werden Such- und Heilaktionen ausgeführt, um die Gruppe wieder auf Vordermann zu bringen und ihr hilfreiche Karten zu verschaffen, die das Spiel vereinfachen. Nächster Raum. Der gesamte Spielablauf ist nicht zu kompliziert, auch wenn es eine intensive Phase der Einarbeitung braucht. Leider gaukelt die Anleitung ein komplexeres Spiel vor, als es am Ende ist, und gibt sich an manchen Stellen unnötig schwer verständlich. Nach der ersten Partie haben die Spieler aber schnell raus, wie gespielt wird und dann geht es entspannt weiter.
Dadurch, dass jede Maus unterschiedliche Karten einsetzten und Fähigkeiten lernen kann, gibt es ein wenig Abwechslung, die ausreichend für die elf Kapitel in dieser Box sind, danach wäre ein bisschen Abwechslung aber schon wünschenswert, hier lohnt sich ein Blick auf die Erweiterungen.
Insgesamt macht "Maus und Mystik" vor allen Dingen wegen der netten Geschichte und der schönen Stimmung Spaß. Ein Abenteuersetting wurde mit typischen, fantastischen Elementen verknüpft und in eine Welt von Mäusen versetzt. Die Illustrationen sind sehr stimmungsvoll und niedlich und die gesamte Gestaltung ist sehr liebevoll geraten. Es gibt nur eine Einschränkung: die Spielfiguren. Dabei handelt es sich um hellbraune 3D-Modelle der Mäuse und der meisten Gegner. Ja, sie sind zu unterscheiden, aber nur an ihrer Form, und wenn sehr genau hingeschaut wird, besonders groß sind sie schließlich nicht. Für ein einfaches Spiel und mehr Ambiente sollten diese Miniaturen auf jeden Fall angemalt werden. (Wir haben uns vorerst dazu entschieden, die Mäuse durch farbige Steine zu ersetzen.)
Das Spielen macht Spaß und ist mit bis zu vier Personen machbar, aber nicht empfehlenswert. Das ist in den Kapiteln begründet, bei denen die Mäuse teilweise mit unterschiedlichen Voraussetzungen spielen. Wer will schon den Großteil eines Spielabends als Gefangener mit eingeschränkten Regeln verbringen? Die Empfehlung liegt ganz klar bei genau zwei Personen. Das hält die Diskussionen, die bei einem kooperativen Spiel unvermeidlich sind, kurz und sorgt dafür, dass keiner sich handlungsunfähig fühlt.
Fazit:
Insgesamt ist "Maus und Mystik" ein kurzweiliges Spiel, das nach einer etwas zähen Einarbeitungszeit gut und einfach zu spielen ist. Das Setting ist schön gemacht, es gibt in der Spieldynamik aber einige Einschränkungen. Die Spielfiguren funktionieren nur dann gut, wenn sie farblich gestaltet werden.