Im alten Königreich Floralia, das in der Tschechoslowakei liegt, fliegen gefährliche und giftige Pollen durch die Luft. Als Quelle des Übels gilt Rapunzel, Prinzessin von Floralia, die in einem einsamen Turm lebt und mit ihrem Gesang den Pollenflug steuert. Doch wer ist die schemenhafte Gestalt, die sich immer in ihrer Nähe aufhält? Ein Detektiv wird zu Hilfe gerufen und soll aufklären, was wirklich hinter dem unheimlichen Phänomen steckt. Dabei zur Seite stehen zwei alte Bekannte aus einer früheren Mission, das Mädchen Gerda sowie Prinz Ross, der Zwillingsbruder von Schneewittchen.



Weniger ist manchmal mehr

Das Königreich Floralia zeichnet sich durch bunte, knallige Farben und teils überladene Szenen aus, auch mit Schnörkeln und üppigen Verzierungen wurde nicht gespart. Zu Beginn hat dies noch einen gewissen Reiz, aber schnell stellt sich Übermüdung ein, die Bilder und Kulissen werden irgendwann nur noch beiläufig zur Kenntnis genommen und lediglich nach dem Wichtigsten abgescannt.
Scheinbar nach dem gleichen Prinzip gingen die Macher bei der Handlung und den zwischendurch eingestreuten Hintergrundinformationen vor. Durch das Sammeln von Objekten werden sogenannte Parabeln zum Nachlesen freigeschaltet. Ob diese Seiten jedoch tatsächlich durchgeblättert und damit Zeit investiert wird oder nicht, hat keinen Einfluss auf den Erfolg der Mission.

Viele Wiederholungen

Alle Wimmelbildszenen, die wenig überraschend ebenfalls ähnlich überladen gestaltet daher kommen, sind zweimal aufzusuchen. Dabei sind die in einer Wortliste aufgeführten Gegenstände, die sich am Ende zu einem Objekt, das in das Inventar wandert, zusammensetzen, zu suchen.
Bei den Minispielen scheinen den Machern die Ideen ausgegangen zu sein. Zum Großteil handelt es sich um leicht variierende Varianten von Puzzles, bei denen Elemente an die richtige Stelle geschoben werden müssen. Wer daran wenig Spaß hat, wird hier kaum Abwechslung finden. Gleiches gilt für die Rätsel. Das Grundprinzip lautet meist: Finde den passenden Schlüssel oder das passende Objekt für die Aussparungen an Wand, Truhe, Schrank oder Tür. Vor besondere geistige Herausforderungen stellt dies den Spieler nicht, dieser muss sich lediglich merken, wo nach dem Gegenstand verlangt wurde.
Im Notfall hilft hier die Karte aus, die einen recht guten Überblick gibt, an welchen Orten Rätsel auf ihre Entdeckung und Auflösung warten. Bedauerlicherweise ist es aber nicht möglich, per Mausklick auf die Karte direkt an diesen Ort zu springen.

Eine eigene Märchenwelt

Wie bereits bei den vorherigen Teilen der Serie hat auch "Dark Parables - Rapunzels Gesang" wenig mit den bekannten Grimms-Märchen zu tun, was aber nicht als Kritik zu verstehen ist. Rapunzel lebt zwar in einem einsamen gelegenen Turm und hat langes blondes Haar, ansonsten bestehen keine Parallelen. Diverse Figuren aus anderen Märchen tauchen auf, die alle irgendwie untereinander verwandt sind und in den vorherigen Folgen bereits ihre Auftritte hatten. Wer trotz all der vorherigen Kritik sich den Spaß am Spiel nicht hat verderben lassen und immer noch zugreifen möchte, dem sei noch gesagt, dass zu Beginn zwischen drei Schwierigkeitsgraden zu wählen ist. Je nach Wahl stehen beispielsweise Tipps unterschiedlich schnell zur Verfügung und Minispiele können übersprungen werden.

Fazit: "Dark Parables - Rapunzels Gesang" zeichnet sich durch üppige, häufig überladene Szenen und viele Wiederholungen aus. Minispiele sind überwiegend nach dem immer gleichen Prinzip aufgebaut und bei den Rätseln bleibt der Eindruck, als müssten zum Großteil lediglich Schlüssel oder andere Objekte für die dazu passenden Türen oder Aussparungen gefunden werden.