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Ohne Selbstheilungskräfte muss Wolverine sterben. Nicht etwa, weil er krank oder alt ist, sondern weil seine vielen Feinde mit ihm eine Rechnung offen haben. Schon auf den ersten Seiten des Comics sieht es so aus, als könnte Logan keine Sekunde mehr durchhalten, doch einmal noch können seine Verbündeten ihm helfen. Da wäre es klug, einfach abzuwarten und sich zu verstecken, bis eine Lösung gefunden ist. Doch Logan wäre nicht er selbst, wenn er vor seinem Schicksal fliehen würde und ihm ist klar, den letzten Weg muss er alleine gehen. Er will wissen, wer hinter den Angriffen steckt. Wer hat ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt und warum? Als Logan die Wahrheit erfährt, weiß er, ihm bleibt keine Wahl.
Da hat Marvel sich ja einen Knaller einfallen lassen. Wolverine soll sterben, und zwar so wirklich. Kein Doppelgänger, kein Paralleluniversum, kein Firlefanz. Aus und vorbei. Kaum zu glauben, dass es wirklich so kommen soll, doch schon der erste Teil machte klar, die meinen das Ernst.
Autor Charles Soule und Zeichner Steve McNiven haben sich der Geschichte angenommen und ein würdiges Ende für Wolverine geschaffen. Ihre Charakterisierung des grantigen Mutanten ist einfach herrlich.
Logan ist fertig. Ohne Selbstheilungskräfte ist er aufgeschmissen und er weiß sehr gut, dass ihm seine Feinde keinen Frieden lassen werden. Da er keiner ist, der seine Seele offenlegt, dauert es ein bisschen, bis klar wird, für ihn geht das in Ordnung. Er ist mit sich im Reinen und hat sich entschieden, seinen Weg bis zum Ende zu gehen, mit allen Konsequenzen. Dabei verzichtet er auf harte Sprüche und große Gesten. Er will einfach wissen, wer ihm ans Leder will und er wird seine Haut teuer verkaufen.
Als ihm klar wird, welcher seiner Gegner hinter dem Kopfgeld steckt, macht er sich für seinen letzten Kampf bereit. Er wird verdammt noch mal mit Zähnen und Klauen kämpfend untergehen.
"Der Tod von Wolverine 2" ist ein Comic, wie er sein soll. Text und Zeichnungen ergänzen sich und schaffen eine unglaublich stimmige Geschichte. Sie geben Logans Charakter wieder und vermitteln seine Stimmung perfekt. Soule und McNiven verzichten auf jede Überhöhung, machen den beliebten Mutanten sterblich und menschlich. Wenn Logan sich von Kampf zu Kampf schleppt, dann sieht er kein bisschen nach Held aus. Er ist müde, er hat genug und nur sein unbändiger Wunsch, seine Mission noch zu Ende zu bringen, hält ihn aufrecht.
Selbst Fans müssen zugeben, er hat sich Ruhe verdient. Dieser Wunsch ist es auch, der das Ende der Geschichte so grandios macht. So einen Schluss hat die Handlung verdient, hat auch Logan verdient, und wenn die Fans schon Abschied nehmen müssen, dann können sie wenigstens versöhnt sein.
Dass Wolverine wirklich für alle Zeiten verschwunden ist, mag kaum jemand glauben, der sich mit Superhelden auskennt. Und doch, wenn die Geschichte enden muss, dann bitte so. Aufrecht und ehrlich verabschiedet Logan von seinen Fans und wer hier nicht mit ihm fühlt, müsste ein Herz aus Stein haben. Dies ist ein Comic, wie er sein sollte.
Eine
Leseprobe findet sich auf der Verlagsseite.