Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Der vierte und letzte "Steam Noir"-Band um das Kupferherz setzt genau an der Stelle an, wo Heinrich Lerchenwald Kontakt zum "Kalendarischen Orden" knüpft. Das passiert zunächst zwar alles andere als freiwillig, aber er muss schnell erkennen, dass ausgerechnet die, die er für seine Feinde gehalten hat, ihm jetzt weiterhelfen können. Nicht nur das, sie vertreten sogar die gleichen Interessen wie er, ganz im Gegensatz zum verräterischen Leonardsbund, für den er bisher gearbeitet hat. Lerchenwald erfährt nun, für was genau seine Forschungen dort benutzt werden und ist schockiert.
Endlich werden die Zusammenhänge klar und es gibt nur noch einen Weg die Welt vor der Invasion der Seelen und der Verzerrungen, die sie mit sich bringen, zu retten.
2011 erschien der
erste Teil der Steampunk-Saga aus deutscher Feder. Nach vier Jahren Wartezeit können die Fans nun endlich den Abschluss dieser faszinierenden Geschichte in den Händen halten. Und es hat sich gelohnt, sich in Geduld zu üben, denn das Finale bietet einen schönen, runden Abschluss und erklärt all das, was bisher noch als ungeklärte Fragen im Raum stand. Figuren, deren Rollen noch nicht gänzlich definiert waren, haben ihren großen Auftritt (oder Abgang, je nachdem).
Felix Mertikat und Verena Klinke ist es gelungen noch einmal einen großen Moment der Überraschung in die Geschichte einzubringen. Die Geheimnisse des "Kalendarischen Ordens" sind phänomenal gut erdacht und geben der gesamten Handlung den schlüssigen Rahmen, der ihr bisher fehlte. Erst ganz am Ende aufzulösen, ist ein geschickter Schachzug, der die Spannung bis zuletzt aufrecht erhalten hat.
Zur Freude der Fans ist der Abschlussband deutlich dicker als die vorangegangenen drei. Die Seiten, die er zusätzlich gebraucht hat, waren tatsächlich nötig, um die Geschichte "unaufgeregt" und mit genügend Zeit für die Details zu erzählen. Obwohl der Leser mit geballten Informationen gefüttert wird, kommen sie doch nicht übereilt und nebenbei zur Sprache. Außerdem hat der "Kalendarische Orden" auch optisch viel zu bieten. Hier läuft Felix Mertikat erneut zu zeichnerischer Höchstform auf.
Überhaupt ist es ihm von Anfang an gelungen die düstere Steampunk-Stimmung der Welt ganz wunderbar einzufangen. Bekannte Motive werden mit neuen Ideen gemischt. Eine der Stärken der Serie ist, dass sich die Macher nicht ausschließlich auf typische Steampunk-Klischees verlassen, sondern vielmehr eine komplett neue Welt erschaffen haben, die riesengroß und in sich schlüssig ist. (In dem dazugehörigen Tischrollenspiel "Opus Anima" finden sich viele weitere Details.) Dieser komplexen Welt verdankt die Geschichte ihre Faszination.
Einige Zusatzseiten runden "Steam Noir" ab. Neben Texten von Begleitern der Serie gibt es viele Gastzeichner, die "Das Kupferherz" auf ihre eigene Weise interpretiert haben. Ein Glossar beantwortet vielleicht noch offene Fragen zu den Hintergründen und eine Karte verdeutlicht, wo die einzelnen Handlungsorte sich befinden.
"Steam Noir – Das Kupferherz 4" hat alle Erwartungen voll erfüllt und ist eine der wenigen deutschen Comicserien, die garantiert zu einem Klassiker werden.
Wer einen Blick riskieren möchte, finden auf der
Webseite des Cross Cult Verlags eine Leseprobe.