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 Moselruh


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Als Johannes Nert seine Lieblingsgroßtante Adele in ihrem Altenheim besucht, ahnt er nicht, dass er anstatt vor ihrem Frühstückstisch schon bald vor einem Toten steht. Ausgerechnet den bei allen beliebte Pfleger Daniel hat es erwischt, der anstatt die morgendlichen Essensvorbereitungen zum Abschluss zu bringen, mit seltsam verdrehtem Kopf in einer Blutlache liegt. Ein neuer Fall für die Trierer Hauptkommissarin Vanessa Müller-Laskowski und ihr Team, die unverzüglich an die Arbeit gehen. Doch anstatt unter den anwesenden Heimbewohnern kompetente Zeugen der scheußlichen Tat zu finden, stehen sie schon bald vor einem Rätsel. Denn niemand der an Demenz erkrankten Senioren hat Erinnerungen an die folgenschwere Tat und zu allem Übel ist auch noch einer von ihnen zur gleichen Zeit spurlos verschwunden.

"Moselruh" ist der zweite Fall mit der sympathischen Hauptkommissarin Vanessa Müller-Laskowski, die nach der Trennung von ihrem Freund und Vorgesetzten im vergangenen Herbst händeringend eine neue Wohnung sucht. Ein Anliegen, das sie aufgrund des prekären Falls erneut in den Hintergrund schieben muss. Aber sie ist nicht die Einzige, die mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat. Auch der in dem Fall mitermittelnde Kollege der Polizeiinspektion Schweich plagt sich mit allerlei Schwierigkeiten herum, wie auch der Banker Johannes Nert, der den ereignisreichen Tag nur schwer vergessen wird. Überhaupt, um das Vergessen geht es in diesem Kriminalroman, in dem die Autoren Moni Reinsch und ihr Sohn Simon Reinsch einfühlsam von den täglichen Hürden gut betagter Heimbewohner berichten. Dabei ist es vor allem das Gedächtnis, das bei den Senioren oftmals nicht funktioniert und dafür sorgt, dass vieles durcheinandergerät. Wie auch an dem verhängnisvollen Morgen, als der Pfleger Daniel tot aufgefunden wird und keiner der Anwesenden hilfreiche Hinweise zu seinem Ableben geben kann.
Eine wirklich interessante Konstellation, die für den Plot erdacht worden ist und nicht nur die Ermittler vor eine große Herausforderung stellt. Allerdings wird die Brisanz dieser Thematik in vielen kleinen Vorkommnissen aufgezeigt und so geschieht es, dass aufgrund der kleinen und mitunter humorvoll erzählten Episoden die Spannung etwas auf der Strecke bleibt.

Erzählt werden die Ereignisse in dem Seniorenwohnheim in zeitlicher Reihenfolge, sodass der Leser stets auf dem gleichen Stand, wie die Ermittler ist. So kann er genau wie sie über das Motiv der Tat spekulieren, auftretenden Spuren nachgehen und Verdächtige in den Fokus der Ermittlungen stellen. Eine Vorgehensweise, die jedem Hobbydetektiv Freude bereitet und den gelesenen Krimi noch gegenwärtiger erscheinen lässt. Hinzu kommt, dass einer der Heimbewohner kurz nach dem plötzlichen Ableben des Pflegers spurlos verschwunden ist und seine merkwürdigen Unternehmungen in extra Abschnitten hautnah verfolgt werden können.

Fazit:
"Moselruh" ist ein kurzweiliger, lebensnaher und mit amüsanten Szenen angereicherter Krimi, der weniger durch spannende Ermittlungsarbeit besticht, sondern eher durch die in ihm agierenden Figuren.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 7. Juli 2015 | ISBN: 978-3954412549 | Originaltitel: Moselruh | Preis: 9,95 Euro | 320 Seiten | Sprache: Deutsch

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