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Obwohl auch die Hexe Schrumpeldei ihrerzeit eine bekannte Hörspiel-Figur war, sind es doch die amüsant-vergnüglichen Episoden um das tollpatschige Schlossgespenst Hui Buh, die ihren Autor Eberhard Alexander-Burgh bekannt machten und die auch noch heute zu den Klassikern der Hörspiel-Literatur zählen. Mit "Hui Buh und die Schreckensnacht im Burgturm" liegt die neunzehnte und damit eine der letzten der insgesamt dreiundzwanzig Folgen der Reihe "Hui Buh das Schlossgespenst" vor.
Auf den Tag 777 Jahre ist es nun her, dass die Bewohner Schloss Burgecks mit Unterstützung der Dorfbewohner einen feindlichen Ansturm auf das Schloss erfolgreich abwehren konnten. Dieser Anlass ist es, der König Julius den 111. auf den Gedanken gebracht hat, eine Jubiläumsfeier zu geben und somit den Nachfahren der Dörfler, die einst den Schlossbewohnern zu Hilfe geeilt waren, zu danken. Es ist Mitternacht, als die Dorfbewohner schließlich in einer Parade vor den Toren Burgecks aufmarschieren und von König und Königin bereits mit einer großen Torte erwartet werden. Hui Buh jedoch, der just in diesem Moment aus seiner Fledermausturmkammer saust, hält die Feiernden vor den Toren für feindliche Angreifer und schlägt den Dörflern kurzerhand das Tor vor der Nase zu. Diese - erzürnt angesichts einer derartigen Undankbarkeit - entschließen sich nun jedoch tatsächlich dazu, die Burg zu belagern. Hui Buh, der erkennt, dass er einen Fehler gemacht hat, stellt sich den Dorfbewohnern als Ritter ohne Furcht und Tadel entgegen, doch die Übermacht ist zu groß. Als alle Mühen, gegen die empörte Meute vorzugehen, vergeblich scheinen, bleibt den Schlossbewohnern nur noch die Flucht in den Burgturm ...
Sofort zu Beginn der vorliegenden Folge um das Gespenst Hui Buh vermisst der Hörer die altbekannte, vergnügliche und überaus passende Titelmelodie, die die Hörspiele während der ersten Folgen einleiteten. Für die späteren Folgen hingegen wurde - wie auch bei "Hui Buh und die Schreckensnacht im Burgturm" - eine Musikeinspielung verwendet, die sich lange nicht so schön und ansprechend gestaltet wie die vorangegangene. Da es sich hierbei jedoch lediglich um Ein- und Ausklang des Hörspiels handelt, fällt diese Tatsache nicht weiter ins Gewicht, zumal die sonstigen Musikeinspielungen während der Handlung sowie auch die verwendete Geräuschkulisse glaubhaft wirken und sehr zur von der Erzählung verbreiteten Stimmung passen.
Darüber hinaus liegt dieser Hörspiel-Folge eine Geschichte zugrunde, die durch einen humorvollen, amüsanten wie auch unterhaltsamen und spannenden Handlungsverlauf hervorragend in das Konzept der Reihe "Hui Buh" passt. Das Gespenst selbst - wunderbar gesprochen von Hans Clarin - kann durch seinen Wortwitz, aber auch durch seine naive Art - wodurch es mehr als nur tollpatschig wirkt - gefallen. Die Rolle des König Julius des 111. ist wohl diejenige, welche sich während des Verlaufs der Reihe den Sprecher betreffend am häufigsten geändert hat. So ist es während der neunzehnten Folge Peter Kirchberger, der diese Rolle verkörpert und der sie - obwohl er sich nicht mit Claus Wilcke messen kann, der diese Figur wohl am besten interpretiert hat - auch überzeugend vorträgt. Auch die aus zahlreichen "Hui Buh"-Folgen bekannten Stimmen von Hans Paetsch (als Erzähler), Ingrid Andree (als Königin Konstanzia) und Andreas von der Meden (als Kastellan) zeugen vom professionellen Können der Interpreten und lassen das vorliegende Hörspiel zu einem kurzweiligen Abenteuer werden. Auch die mit Wolfgang Völz prominent besetzte Nebenrolle des Bürgermeistes des Dorfes Burgeck reiht sich wunderbar in diese Sprecherriege ein.
Fazit:
"Hui Buh und die Schreckensnacht im Burgturm" ist eine Folge der "Hui Buh"-Reihe, die ein beispielhaftes Bild der Konzeption dieser Hörspiele zeichnet. Humorvoll, amüsant, unterhaltsam, spannend und kurzweilig erzählen die hervorragenden Sprecher eine der repräsentativsten neueren Folgen um "Hui Buh das Schlossgespenst".