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Zum Meer gehören unbedingt Leuchttürme - heute nicht mehr so sehr als Navigationshilfen, sondern eher, weil sie auf nostalgische Weise den alten Traum von Weite und Ferne verkörpern, von trotzigem Standhalten und Sicherheit erzählen.
Im Leuchtturm-Kalender aus dem Verlag Delius Klasing sind Aufnahmen folgender Leuchttürme zu sehen:
• Bjuröklubb Fyr, Bottnischer Meerbusen, Schweden
• South Breakwater Light Aberdeen, Schottland, Großbritannien
• St. Ives Lighthouse, Cornwall, Großbritannien
• Leuchtturm Timmendorf, Insel Poel, Deutschland
• Rubjerg Fyr, Westküste von Jütland, Dänemark
• Leuchtturm Bülk, Schleswig-Holstein, Deutschland
• Phare du Beg Léguer, Bretagne, Frankreich
• Phare de la Hague, Manche, Frankreich
• Saint-Valery-en-Caux, Seine-Maritime, Frankreich
• Bass Rock Lighthouse, Schottland, Großbritannien
• Lindesnes Fyr, Norwegen
• Eshaness Lighthouse, Shetlandinseln, Großbritannien
Die Fotos stammen von Gabi Reichert. 56 x 46,2 cm misst der Kalender. Er wird durch eine Spiralbindung zusammengehalten und hinten durch einen kräftigen Karton geschützt.
Sie sind unterschiedlich hoch, unterschiedlich alt und von unterschiedlicher Farbe, sie liegen in ganz verschiedenen Landschaften. Doch manches haben sie gemeinsam, nicht nur ihre frühere Funktion als Orientierungspunkte für Seefahrer: Heute üben sie auf viele Menschen eine nostalgisch bedingte Anziehungskraft aus, sie gelten als romantisch und können natürlich immer mit einer exponierten Lage auftrumpfen.
Gabi Reichert hat sie fotografiert und dabei gehörig in Szene gesetzt. Wer nun ausschließlich die üblichen Aufnahmen erwartet mit viel Gischt und lieblichen Sonnenuntergängen, wird sich wundern, denn der Fotografin geht es mehr darum, diese ungewöhnlichen Bauwerke in Beziehung zu ihrer Umgebung zu setzen und sie Geschichten erzählen zu lassen. Geschichten und Geschichtliches kann der Besitzer auch nachlesen: Auf der Rückseite des Titelblatts finden sich Beschreibungen und Daten zu den abgebildeten Türmen, zum Beispiel die spannende des jütländischen Turmes (Mai), der zwar der Gefahr durch Europas größte Wanderdüne entgangen ist, aber aufgrund des enormen jährlichen Küstenabbruchs demnächst ins Meer stürzen wird. Weitere Informationen können über QR-Codes abgerufen werden. Das Abschlussblatt noch hinter dem Karton zeigt sämtliche zwölf Aufnahmen in reduziertem Format.
Zu den Stärken der Fotografin gehört nicht nur der Blick für besondere Leuchttürme, sondern auch für außergewöhnliche Perspektiven, kühne Bildgestaltung, wunderbare Lichtsituationen und die richtige Zeit und die richtigen Umstände für das Foto. So zeigt sie etwa den Dezember-Leuchtturm mittels einer nächtlichen Langzeitbelichtung von mehreren Stunden, die Sternenspuren hinterlässt und so vielleicht den Stern von Bethlehem andeutet.
Die Fotos nehmen den Großteil des jeweiligen Blattes ein, es gibt keine Seitenränder, und so kommen die Bilder im angenehm großen Format gut zur Geltung. Das schmale Kalendarium geht zwar am unteren Rand nicht unter, hält sich aber zurück. Es ist einzeilig, enthält vorne die Nummer des Monats und anschließend einfach die fortlaufenden Nummern der Tage. Sonntage sind rot, die anderen Tage schwarz gedruckt. Feiertage werden nicht hervorgehoben. Minimalismus pur also, doch wer einen solchen Kalender an die Wand hängt, möchte sich vor allem an monatlich wechselnden prächtigen Fotos erfreuen, und genau das dürfen Freunde von Leuchttürmen und maritimen Landschaften auch, wenn sie sich diesen Kalender leisten oder ihn geschenkt bekommen. Wobei angemerkt sei, dass der Preis, gemessen an der hohen Qualität auch von Druck und Material, keineswegs hoch gegriffen ist.
Einfach ein ungewöhnlicher und bezaubernder Kalender!
Die einzelnen
Kalenderblätter werden auf der Verlagsseite gezeigt.