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"Eins a Medien" hat sich seit 2002 der Aufgabe angenommen, die Silberbände der Perry Rhodan-Reihe als Hörbuch umzusetzen.
Drei Jahre sind insgesamt vergangen, seitdem Perry Rhodan beim ersten bemannten Flug zum Mond auf die intelligente Rasse der Arkoniden stieß und mit ihnen einen Handel abschloss, der die Welt verändern sollte. Die Vision von einem geeinten "Terra", bei der politische Scharmützel gegen die eine oder andere Partei ausbleiben, scheint langsam Wirklichkeit zu werden und Rhodans "Dritte Macht" etabliert sich langsam und findet Freunde.
Zu diesen Freunden gehören vor allem die Mutanten. Diese Menschen, die sich durch besondere PSI-Fähigkeiten wie Telekinese, Telepathie, Röntgenblick und anderes auszeichnen, sind Perry Rhodan sehr willkommen. Sie sind jedoch nicht nur eine willkommene Verstärkung der Dritten Macht, sondern es wird auch Überzeugungsarbeit geleistet, um sie für Rhodans Sache zu gewinnen und schließlich plant Perry Rhodan auch den Aufbau eines Ausbildungszentrums auf der Venus. Zeitgleich gewinnt die Dritte Macht ein Finanzgenie für sich, mit dessen Hilfe Verhandlungen stattfinden, die der Dritten Macht Kapital verschaffen sollen, um in aller Welt Produktionsstätten zu errichten und letztlich eine Raumflotte aufzubauen.
Doch bis dahin ist es ein weiter Weg und nicht alles verläuft so harmonisch, wie man es sich vielleicht wünschen würde. Terra wird von den wespenartigen IVs, den Individualverformern, angegriffen, die Körper von Menschen besetzen und auf diesem Wege Informationen zu beschaffen suchen, um die Erde zu vernichten.
Auch die Venus ist nicht einfach ein Planet, der nur darauf gewartet hat, von Rhodan als Stützpunkt zur Ausbildung von Mutanten herangezogen zu werden, sondern wartet ihrerseits mit vielen Gefahren auf.
Und zuletzt gibt es noch immer kritische bis feindliche Stimmen unter den Menschen, unterschiedliche Ansichten auch innerhalb der Dritten Macht und vor allem zwischen Perry Rhodan und der Arkonidin Thora.
Wieder sind es zwölf CDs und über fünfzehn Stunden Gesamtlaufzeit, während derer Josef Tratnik den Hörern die Ereignisse des zweiten Bandes der weltweit erfolgreichsten Science-Fiction-Reihe vorliest.
An Tratniks Eigenheit, den Amerikaner Rhodan deutsch auszusprechen, hat man sich als Hörer längst gewöhnt und so stolpert man lediglich über das in diesem Teil neu auftretende "Freid" statt "Fred" in der Aussprache eines Charakters. Doch auch darüber kann man wieder hinwegsehen und es schmälert den Hörgenuss nur unwesentlich.
Etwas lästiger hingegen ist die Modulation asiatischer Charaktere. Beschränkte sich die Betonung mit hellen, freundlichen Stimmchen in der Lesung des ersten Bandes lediglich auf einen Asiaten, der auch mit einer solchen Stimme schon im Buch beschrieben wurde, wird diese Betonung im vorliegenden Band auch auf andere asiatische Charaktere übertragen. Hier kommt man als Hörer realtiv leicht ins Schleudern, da man diese Modulation nur auf einen bestimmten Charakter bezieht.
Davon abgesehen jedoch gibt es auch an dieser Lesung nichts zu meckern.
Josef Tratnik jongliert souverän mit unterschiedlichen Gefühlsregungen der Protagonisten und moduliert seine Stimme entsprechend, nutzt Begriffe aus Militär und Raumfahrt mühelos und ist stets gut verständlich.
Ebenfalls schon aus dem ersten Hörbuch bekannt sind die eingespielte Melodie zu Kapitelanfängen, die noch immer nicht recht passend, aber auch nicht gänzlich unpassend erscheint, sowie die Länge der einzelnen Tracks, die mit durchschnittlich fünfzehn Minuten noch immer recht lang erscheinen.
Den Aufwand, den man für die Hörbuchumsetzung betrieben hat, hat man auch für den zweiten Teil nicht verringert.
Da es sich um ein ganzes Dutzend CDs handelt, sind diese einzeln in Papphüllen verpackt und werden zusammen in einer weiteren - sehr stabilen und leicht glänzenden - Pappschachtel ausgeliefert. Hierdurch konnte der Kaufpreis im Rahmen gehalten werden, auf der anderen Seite sind sämtliche Hüllen aber auch so robust, dass sie sich auch nach mehrfachem Gebrauch nicht abnutzen.
Die Rückseiten der einzelnen Hüllen bieten zudem einen besonderen Clou: Legt man die zwölf Hüllen rückseitig wie ein Puzzle zusammen, ergibt sich das Cover des zehnten Perry Rhodan-Heftromans von 1961, erstellt von Johnny Bruck, mitsamt des aufgedruckten Kaufpreises "70 Pfennig".
Doch auch damit nicht genug - in der Box liegt erneut ein Booklet, das diesmal 26 Seiten umfasst. In diesem befinden sich Auszüge aus dem Vorwort des zugehörigen Silberbandes, eine kurze Zusammenfassung bisheriger Ereignisse, eine Inhaltsbeschreibung des vorliegenden Bandes, Hintergrundinformationen zu den Printvorlagen, besonders zu den Heftromanen mitsamt Abbildung der jeweiligen Cover, sowie Informationen zu Autoren und Sprecher.
Natürlich sind die einzelnen Tracks der CDs ebenso wie die Laufzeit auch wieder gelistet.
Eine vollständige Lesung diesen Umfangs mit derart hoher Qualität in Ton und Aufmachung, mit derart vielen Zusätzen ... kann man sich das überhaupt noch leisten? Hörbücher sind nicht gerade günstig, wie man weiß, doch diese Ausgabe kostet 39,90 Euro - ein echtes Schnäppchen, wenn man sich die dafür gebotene Leistung ansieht.
Die Geschichte selbst ist diesmal noch komplexer, stellenweise dadurch auch etwas verworrener und der aufkommende "Gott-Komplex" des Perry Rhodan, wie es manchmal wirkt, kann ein wenig nervig werden, doch zeigt die Geschichte diesmal auch ein paar Schwächen, ist das Hörbuch doch unbedingt als Produkt zu empfehlen. Die Kenntnis des ersten Bandes oder Hörbuches wäre allerdings empfehlenswert, um es sich nicht unnötig bei der ohnehin komplexen Handlung zu erschweren.
Diese Rezension bezieht sich auf die Standardausgabe des Hörbuches, das allerdings auch in limitierter Vorzugsausgabe erhältlich ist.
Für weitere Informationen lesen Sie bitte die >>>
Informationen zur Serie<<<.