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 Affenfalle

Autoren: Nele Brönner
Illustratoren: Nele Brönner
Verlag: Luftschacht

Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Es ist ein heißer Sommer. Der Fuchs hat Durst, doch der Fluss ist längst ausgetrocknet. Er läuft durch die Wüste und trifft die Antilope: "Kannst du mir sagen, wo du trinkst?", fragt er sie. "Ich laufe zum großen Gebirge", sagt sie. Der Weg zum Gebirge ist weit und die Pfoten vom Fuchs sind weich; bis zum Gebirge schafft er es nicht. Das Erdferkel bietet dem Fuchs stachelige Nara-Melonen an, aber Füchse essen keine Nara-Melonen. Das Chamäleon und der Käfer brauchen nur einen einzigen Tropfen Wasser am Tag und können dem Fuchs auch nicht helfen. Immerhin weiß das Chamäleon, dass die Affen Wasser haben. Doch die Affen sind geizig, sie wollen ihr Wasser nicht teilen und verraten dem Fuchs nicht, wo sich ihr Wasserloch befindet.

Als sich der kleine Fuchs, durstig und am Ende seiner Kraft, unter einem Kaktus versteckt, dringt eine Stimme von tief unten aus dem Sand zu ihm und rät: "Wenn du ihr Wasser willst, musst du es mit einem Trick versuchen." Doch was für ein Trick könnte das sein? Und wird der Fuchs schließlich das ersehnte Wasserloch finden und seinen Durst stillen können?

Heiß ist der Sand und heiß sind die Steine. Heiß sind die Luft und der Wind. Das Gras ist staubig und der Fluss trocken.

Der Durst brennt dem kleinen Fuchs auf der Zunge. Er läuft über die Ebene, läuft und läuft, aber findet keinen Fluss, findet keinen Tümpel und kein Wasserloch.


"Affenfalle" ist Nele Brönners Kinderbuch-Debüt, für das sie zu Recht mit der Serafina 2015, einem Nachwuchspreis für Illustrationen, ausgezeichnet wurde.
Mit reduzierter Farbpalette erweckt die Illustratorin die Wüste zum Leben, macht die Dürre, die Hitze, die Ödnis für die kleinen und großen Leser spürbar. Durch die Wüste streift in kräftigem Rot der Fuchs, durstig und mit trockener Zunge. Vereinzelt trifft er auf andere Tiere: die Antilope, das Erdferkel, das Chamäleon und den Käfer. Alle sind freundlich, können dem Fuchs aber nicht helfen. Schließlich trifft der Fuchs auf die Affen, eine Bande rücksichtsloser und geiziger Biester. Brönner hat sie illustriert als ein Gewusel und Gemenge von Armen und Beinen, das die Aufgeregtheit und Gier der Affen zeigt.

Jene sengende Hitze der Wüste, der Durst des Fuchses, die Freundlichkeit der Tiere, die Rücksichtslosigkeit der Affen – all das wird wunderbar durch die Illustrationen transportiert. Vervollständigt wird die Geschichte jedoch erst durch den Text, seine melodische und poetische Sprache. Das Buch begeistert nicht nur durch die Bilder, sondern ebenso sehr durch seine Erzählweise. In ruhigen, klaren und zumeist Hauptsätzen erzählt die Autorin von der Reise des Fuchses durch die Wüste. In Verbindung mit dem Text können die Bilder ihre volle Wirkung entfalten.

Empfohlen wird das Buch vom Verlag für Kinder ab vier Jahren. Aufgrund der geringen Textmenge und der einfachen Sprache können auch jüngere Kinder der Geschichte gut folgen. Allerdings könnte die Rücksichtslosigkeit der Affen für die empfindsameren kleinen Leser etwas zu "brutal" und beängstigend sein, sodass die Empfehlung ab vier Jahren durchaus gerechtfertigt ist.

"Affenfalle" ist eine poetisch erzählte Fabel mit jungen und modernen Illustrationen, die die Leser mit einer Frage zurücklässt: Wem gehört die Stimme, die von unten aus dem Sand herkommt und dem Fuchs hilft, die Affen zu überlisten? Eine Frage, auf die es viele Antworten gibt ...

Katja Maria Weinl



Hardcover | Erschienen: 1. März 2015 | ISBN: 9783902844576 | Preis: 21,30 Euro | 32 Seiten | Sprache: Deutsch

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