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Lisbeth und Leland haben Zuflucht in einem Hotel gefunden. Zusammen mit anderen Überlebenden verstecken sie sich vor den Zombies, die plötzlich überall sind. Doch nicht nur die lebenden Toten, auch die eisige Kälte und die anderen Menschen sind eine konstante Bedrohung. In der Zwischenzeit sind auch Lisbeths Mann und die Kinder auf der Flucht vor der Katastrophe und je länger sie unterwegs sind, umso finsterer sieht es für sie aus.
Im zweiten Band der Reihe "Die Nacht der lebenden Toten" entfernen sich Autor Jean-Luc Istin und Zeichner Elia Bonetti weiter von der Vorlage und sie ändern den Fokus der Geschichte. Lisbeth muss sich zurechtfinden und mit der Situation fertig werden, doch wichtiger sind nun ihre Mitstreiter. Hotelmanager Hubert Hodges entpuppt sich immer mehr als kaltblütiger Machtmensch, der ohne Skrupel bereit ist, für sein eigenes Überleben zu taktieren und zu morden. Andere sind bereit Allianzen zu bilden und über sich selbst hinauszuwachsen und wieder andere tragen Geheimnisse mit sich herum, die alle Anwesenden in Gefahr bringen könnten.
Die Handlung schreitet voran und die Figuren bekommen für den Leser mehr Profil und einen deutlichen Hintergrund. Das macht die Geschichte um die lebenden Toten vielschichtig, trennt die Erzählstränge jedoch auch deutlich voneinander. Auf nur 56 Seiten erzählen Istin und Bonetti gleich drei Geschichten; eine aus Lisbeths Kindheit, ihre gegenwärtige Situation und die ihrer Familie. Da noch ein Band aussteht, bleiben natürlich ein paar Fragen offen und an ihnen hängt das Gelingen der Reihe. Bis dahin jonglieren Autor und Zeichner gekonnt mit verschiedenen Erzählperspektiven, füttern den Leser förmlich an und machen Lust auf mehr. Keine der von ihnen geschaffenen Figuren ist langweilig, im Gegenteil. Sie alle haben einen interessanten Hintergrund, der es wert wäre, erzählt zu werden und damit nicht genug, denn es sind noch weitere Figuren im Spiel, welche die ohnehin bestehende Spannung noch einmal erhöhen.
Bei den Bildern bleibt Bonetti sowohl bei den Details als auch bei der Farbgebung seinem Stil treu. Wie im ersten Band
Vatersünden sind die Panels sparsam und düster koloriert. Auf alles, was ablenken könnte, wurde verzichtet und die Leere des Hotels und der tief verschneiten Umgebung verursacht Gänsehaut. Dabei vermeidet er eine allzu plastische Darstellung der Zombies und ihrer Attacken. Gut so, denn die Geschichte hat genug Potenzial, um auf solche Effekte zu verzichten. Geschont wird der Leser trotzdem nicht, da die Dynamik der Personen untereinander den hauptsächlichen Reiz des Comics ausmacht. "Mandys Dämonen" präsentiert sich daher ausgewogen und gut durchdacht. Der Comic funktioniert und überzeugt auf ganzer Linie. Wenn die noch offenen Fragen im Abschlussband geklärt werden, darf sich Splitter eine weitere gelungene Reihe auf die Fahnen schreiben. Es sieht ganz so aus, als ob das klappen wird.
Auf der Verlagsseite findet sich eine Leseprobe.