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Bei seiner Taufe wird David den Armen seiner Mutter entrissen und in ein Kloster gebracht, wo er in der Obhut des Mönches Quentin aufwächst, der ihn liebevoll aber weltfremd heranwachsen lässt. Bis zu seinem neunzehnten Lebensjahr besteht sein Leben aus dem Studium staubiger Bücher und alter Dokumente. Abgesehen von seinen Alpträumen kann David nichts Aufregendes in seinem Leben erkennen. Das ändert sich, als er plötzlich außergewöhnliche physische Kräfte an sich selbst wahrnimmt. Quentin alarmiert daraufhin die Tempelritter, deren erklärte Aufgabe es ist, das Grab Jesu und den Heiligen Gral zu schützen, insbesondere vor den Prieure de Sion und deren Hohenpriesterin Lucrezia de Saintclaire, die bekannt dafür ist "über Leichen zu gehen", um an den Heiligen Gral zu gelangen. Als Lucrezia David entführt, stellt sie sich ihm als seine Mutter vor. Doch ist sie so kaltblütig und bereit, auch ihren eigenen Sohn für den Gral zu nutzen und zu opfern? Davids Vater stellt sich als Großmeister der Templer heraus, und so wird David immer mehr zu einer Schlüsselfigur der verfeindeten Lager. Nach dem Tod des Vaters erbt David dessen Schwert, das eines der am besten gehüteten Geheimnisse unserer Welt birgt. Wird sich David der neu erworbenen Verantwortung stellen?
Das Buch basiert auf dem Drehbuch von Stefan Barth und Kai-Uwe Hasenheit und ist von Wolfgang Hohlbein als Buch verfasst und von ProSieben als Zweiteiler verfilmt worden. Für eine Drehbuchumsetzung ist das Buch nicht schlecht, da die Spannung gut aufgebaut wird und die Handlung ein schnelles Tempo hat. Die am Rande plätschernde Liebesbeziehung befriedigt das Bedürfnis nach ein wenig Romantik.
Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen des Buches doch recht enttäuscht war. Während des Lesens konnte ich mich nicht des Gefühls erwehren, dass Hohlbein auf einer derzeitigen Modewelle mitschwimmen möchte. Allen voran hat Dan Brown diese mit "Illuminati" losgetreten, und danach wurde diese Thematik vom Heiligen Gral, den Templern und den Prieure de Sion zigfach versucht zu kopieren bzw. neu aufzulegen, wie ich finde auch diesmal ohne Erfolg. Die Idee, eine Jahrtausend alte Fehde ins 21. Jahrhundert zu verlegen, finde ich spannend, wenn auch nicht sehr neu. Obwohl ich es gerade von Wolfgang Hohlbein völlig anders gewohnt bin, hat er es aus meiner Sicht nicht geschafft, diesem Buch seinen ihm sonst so eigenen stilvollen Flair mitzugeben, sondern lässt eine bekannte Story, allen Klischees folgend, dahin plätschern.
Fazit: Echte Hohlbein-Fans werden auch dieses Buch nicht verschmähen und ihrem Meister diese Enttäuschung verzeihen, aber es ist weit entfernt von Bestsellern wie "Druidentor" oder "Märchenmond".