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Das große Wagenrennen in Ilicit rückt immer näher. Aelio, der auf dieser Bahn einst seinen Vater sterben sah, hat sich geschworen, niemals in dessen Fußstapfen zu treten. Doch besitzt Fiscus, der Wagenlenker seines Herren Caius bei Weitem nicht dasselbe Talent für Rennen. Trotzdem beschränkt Aelio sich darauf die Pferde zu pflegen und lehnt es ab, die Zügel zu übernehmen. In Ilicit angekommen, bleibt seine Herkunft, als Sohn eines berühmten Wagenlenkers, jedoch nicht geheim. Ein konkurrierender Teilnehmer des Rennens ist Victor, dessen Vater ebenfalls an jenem schicksalhaften Tag vor 12 Jahren in der Arena starb. Dieser gibt Aelios Vater die Schuld am Tod der beiden Männer und er dürstet nach Rache an dessen Sohn. Um gegen seinen ausgewählten Feind antreten zu können, vergiftet er Fiscus. Caius, plötzlich seines Wagenlenkers beraubt, bittet Aelio zu übernehmen und bietet ihm als Anreiz die schöne Sklavin Fabia, die Aelio seit seinem ersten Tag in Caius' Diensten liebt. Für ihre Freiheit gibt Aelio alle seine Grundsätze auf und tritt im Rennen an. Doch hat er große Zweifel. Kann sein Talent ihm den Sieg bringen und die Frau, die er liebt, oder wird die Vergangenheit ihn einholen und wird er erneut alles verlieren im Staub der Arena in Ilicit?
Auch im zweiten Band der Reihe
Gloria Victis, erweckt
Juanra Fernández das antike Rom wieder rasant zum Leben. Im Zentrum stehen das große Wagenrennen in der Arena in Ilicit und die beiden Kontrahenten Aelio und Victor. Wie auch schon im ersten Band übernimmt einer der Zuschauer die Funktion des Kommentators und macht das Geschehen für den Leser anschaulich. Die actiongeladenen Panels, wechselnde "Großaufnahmen" und Close-Ups, sowie immer wieder der Blick auf die bangende Sklavin Fabia, die um Aelio fürchtet und mit ihm mit fiebert, bringen den Leser mitten ins Geschehen und erzeugen ein hohes Maß an Spannung.
Denselben mitreißenden Effekt besitzt die Rahmenhandlung. Alles läuft zunächst auf das große Rennen zu. Dabei hält die Erzählung ein gewisses Tempo aufrecht. Es gibt keinerlei Längen oder Ablenkungen. Und auch nachdem das Rennen vorbei ist, sackt die Spannung nicht ab, sondern wird durch den andauernden Kampf zwischen Victor und Aelio aufrechterhalten. Dass der Autor ursprünglich ein Filmregisseur ist, bleibt dabei auch nicht verborgen. Alles in Bild und Text scheint relevant. Es gibt weder überflüssige Szenen noch randständige Personen, die nicht in irgendeiner Form in den Handlungsfortgang eingebunden sind.
Unterstütz wird dies von der grafischen Darstellung. Zentrale Personen sind scharf gezeichnet, während die Hintergründe und abseitige Personen leicht verschwimmen und eher ausgeblendet wirken. Die Panels sind erneut dynamisch und aussagekräftig. Auch der Einsatz größerer Bilder als Hintergrund ganzer Seiten sticht ins Auge. Die dadurch entstehenden unterschiedlichen Stimmungen unterstützen gut die Handlung. Natürlich ist hier das Wagenrennen ein Höhepunkt.
Mateo Guerrero gelingt es hervorragend Geschwindigkeit und Action auszudrücken, etwa durch aufwirbelnden Staub oder Wolken am Himmel, die sich wie ein Band lang ziehen, sobald die Wagen an Fahrt aufnehmen. Hinzu kommen die kraftvollen Pferde und ausdrucksstarken Porträts. Besonders gut gelungen ist neben dem Rennen auch die Geistergestalt des Vaters, mit dem der Junge sich bei einem Gebet unterhält. Die leicht mit dem Hintergrund verschwimmende Figur sitzt an einem Fenster und erhält durch das einfallende Licht ein ätherisches Strahlen. Sie ist deutlich gezeichnet und gleichzeitig wirkt sie doch wie eine blasse Erinnerung.
"Gloria Victis - Der Preis der Niederlage" steht dem hervorragenden ersten Teil in nichts nach. Wie zu erwarten bildet das große Wagenrennen das Zentrum der Geschichte. Energiegeladene Bilder und eine rasant erzählte, spannende Geschichte bieten beste Unterhaltung und machen Lust auf den dritten Band.
Auf der Webseite des Verlages sind einige Seiten als Leseprobe verfügbar.