Auch nach fünf erfolgreich absolvierten Puppet-Show-Abenteuern ist dem namenlosen Detektiv keine Ruhe vergönnt: Im sechsten Teil der beliebten Wimmelbild-Adventure-Reihe, die den Titel "Blitzschlag" trägt, wird der Spieler, der in die Haut des unerschrockenen Ermittlers schlüpft, nach Paris eingeladen. Es ist das Jahr 1888 und seltsame Gewitterstürme versetzen die Bewohner der Stadt in Angst und Schrecken. Gleichzeitig sind mehrere Frauen verschwunden, zuletzt die berühmte Schauspielerin Nachtigall. Zeugen berichten, dass die verschwundenen Frauen von Blitzen getroffen wurden und sich daraufhin in leblose Puppen verwandelten. Was steckt dahinter? Ein neuer, mysteriöser Fall wartet darauf, gelöst zu werden!
Tolle Optik: Gruselige Puppen und Maschinenwesen warten
"Blitzschlag" ist der sechste Teil der Puppet Show-Adventure-Reihe und fügt sich, zumindest grafisch, nahtlos in die Serie ein: Liebevoll gestaltete und hübsch kolorierte Szenerien mit vielen stimmigen Details, Wimmelbilder, Rätsel und Minispiele warten darauf, erkundet und gelöst zu werden. Die Atmosphäre ist wie immer dezent gruselig, verstörende Puppen und seltsame Maschinenwesen sorgen für einen wohligen Schauer. Optisch kann "Blitzschlag" definitiv mit den anderen Teilen der erfolgreichen Reihe mithalten und erfüllt die Erwartungen.
Inhaltlich leider blass, spielerisch zu leicht
Inhaltlich ist das Spiel nicht gut gelungen, was zum einen am sehr moderaten Schwierigkeitsgrad liegt. Wie üblich kann der Spieler sich zu Beginn zwischen den drei Graden leicht, mittel und schwer entscheiden, doch auch im schwierigen Modus ist das Game keine große Herausforderung. Vor allem die Wimmelbilder und Objekträtsel sind sehr einfach geraten und nicht originell oder fordernd. Die Spielzeit liegt so deutlich unter drei Stunden – eher enttäuschend. Neben diesem Manko ist es aber vor allem die Story, die diesmal nicht vom Hocker reißen kann. Sie wirkt blutleer und unmotiviert, als hätten die Macher die Reihe unbedingt fortführen wollen, aber ohne zündende neue Ideen. Ein ziemlich beliebiges Wimmelbild-Adventure mit schwacher Handlung wurde hier in das bewährte Puppet-Show-Korsett gesteckt.
Hat Puppet Show sich totgelaufen?
"Blitzschlag" wird leider nie wirklich mitreißend und bald ertappt der Spieler sich dabei, wie er mithilfe der Karte, die eine Teleport-Funktion besitzt, rasch von einem Ort zum nächsten hüpft, um die noch offenen Aufgaben abzuhaken. Neben besagter Karte stehen dem Spieler die üblichen kleinen Helferlein in Form eines Tippgebers und eines Tagesbuchs mit Aufzeichnungen zur Verfügung. Der gewählte Schwierigkeitsgrad entscheidet darüber, wie schnell der Tippgeber wieder aufgeladen ist und wann die Rätsel übersprungen werden dürfen.
Am Ende von "Blitzschlag" steht die Frage, ob die Reihe sich nun endgültig totgelaufen hat - zumindest Teil 6 lässt es vermuten. Fans der Serie, die "Puppet Show" für die leicht skurrile Atmosphäre und die tolle Grafik lieben, können "Blitzschlag" eine Chance geben, der Rest sollte lieber einen der früheren Teile der Reihe spielen, um sich von den belebten Puppen und dem Städtchen Joyville verzaubern zu lassen.