Nach der Landung in London wird Paul Temple nicht wie erwartet von seiner Frau Steve am Flughafen abgeholt.. Der abgestellte Wagen der Temples birgt einen Mantel, in dem ein Schild mit der Aufschrift "Margo" eingenäht wurde. Selbst nach einem Anruf von Paul Temple zu Hause verbleibt von seiner Frau vorerst keine Spur. Sie wurde entführt. Paul macht sich viele Sorgen.
Eine Woche nach der Entführung seiner Frau gibt ein nächtlicher Telefonanruf einer alten Bekannten der Temples Anlass zur Sorge.
Am folgenden Morgen wird die Ahnung zur Gewissheit: Eine junge Frau wird tot aus der Themse geborgen. Die Tote heißt Julia und ist die Tochter eines Verlegers. Paul Temple übernimmt auf Bitten der Angehörigen die Ermittlungen.
Im Zuge dieser kommt es noch zu weiteren Unglücken mit Todesfolge.
Paul Temple tappt eine Zeit lang im Dunkeln. Der rätselhafte Hinweis "Fragen Sie nach dem Mantel?" eines Opfers führt schlussendlich auf den richtigen Weg. Es stellt sich langsam heraus, dass der ominöse Oak, ein Hehler, und seine Bande hinter dem Ganzen stecken.
Langsam dämmert es Paul Temple und der Fall scheint klarer zu werden ...

Freunde des Kriminalhörspieles und Paul Temple-Fans kommen voll auf ihre Kosten: Der hier vorliegende Fall "Margo" ist bis zum Schluss eine höchst gelungene Zusammenstellung von Spannung, Handlung und Charaktervielfalt. Die Sprecher dieses Hörspiel erfüllen die Charaktere mit Leben und Stimmung. Die Geschichte ist spannend aufgebaut und bietet höchst unterhaltsame, charmante Dialoge. Der Übergang zwischen den einzelnen Handlungsorten wird von Musikstücken im Stil der 50er und 60er Jahre wunderschön gestaltet.
Man erlebt in dieser Folge auch nach all den Jahren immer noch den ’Flair der frühen Radio-Jahre, sei es durch die stillvolle Musik oder die Geräusche- und Umgebungseffekte. So klingen zum Beispiel die Telefongespräche äußerst authentisch, da der Anrufer weit weg scheint und Hintergrundgeräusche zu hören sind. Man wird in diese Zeitepoche entführt, ob man will oder nicht. Leider bleiben dem Hörer einige Sachen unschlüssig und Fragen offen, was zum Beispiel einige Telefonanrufe betrifft.
Der Westdeutsche Rundfunk produzierte 1962 dieses Stück aus dieser Paul Temple-Reihe, welche 1949 zum ersten Mal in Deutschland zu hören war.
Das Hörspiel ist auf 4 CDs verteilt, die einzeln in Papphüllen verpackt und zusammen in einer stabilen Pappschachtel stecken. Abgerundet wird das ganze durch ein zwölfseitiges Booklet, das die einzelnen Sprecher sowie den Autor vorstellt.

Fazit:
Obwohl das Hörspiel leichte Schwächen hat, entführt es den Zuhörer in die Zeit des Aufschwungs der 50er und 60er Jahre. Es sollte nicht an den Maßstäben der heutigen Aufnahme- und Verarbeitungstechnik gemessen werden, da sonst sein besonderer Reiz und Charme verloren gehen würde.