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Julnacht. Kjartan hätte doch eher aufbrechen sollen - nun sucht er in tiefster Nacht den Weg zu den Höfen seines Vaters, um den Pächtern Julgeschenke vorbeizubringen. Als er die Hoffnung schon aufgegeben hat, sieht Kjartan in der Dunkelheit doch noch ein Licht, wenn auch es zu keinem der gesuchten Höf gehört.
Kjartan hat jedoch Glück im Unglück und wird vom Herrn des Hauses freundlich empfangen. Obendrein bietet Ejolf, der Gutsherr des Anwesens, seine Frau Alfrune Kjartan zur Heirat an, sobald der betagte Gutsherr selbst nicht mehr unter den Lebenden weilt. Kjartan bittet darum, die Frage überschlafen zu dürfen. Am nächsten Morgen wird Kjartan jedoch unsanft von Sverker, einem Verwandten von Alfrune, und Alfrune selbst geweckt, und Kjartan erzählt sofort, wer ihn eingelassen hat. Daraufhin wird ihm offenbart, dass er sich wohl mit einem Julgeist unterhalten haben muss, denn Ejolf ist bereits seit Mittwinter tot. Umso unangenehmer ist es Kjartan, nun berichten zu müssen, dass Ejolf ihn gebeten hat, Alfrune zu heiraten. Dieser Umstand wird noch von dem Gedanken erschwert, dass Kjartan vorhat, im Sommer Vitland zu verlassen und auf große Fahrt zu gehen. Doch zu seiner Überraschung lehnt die wesentlich ältere Alfrune nicht gleich ab, sondern möchte Kjartan erst näher kennen lernen; sollte er von seiner Sommerreise zurückkommen, könne man über Heirat reden. Und mit dieser Aussicht begibt sich Kjartan auf große Fahrt - eine Fahrt, die bei Weitem nicht seine letzte sein sollte ...
Charlotte Engmanns Roman "Kjartan der Vitländer" ist eigentlich eine Episodensammlung um Kjartan enthält, der zu einer Zeit lebt, in welcher sich alter und neuer Glaube die Hand reichen, und der so manches mystisches Abenteuer erlebt.
Auf lediglich 132 Seiten kann man eigentlich nicht mehr erwarten, als Charlotte Engmanns mit "Kjartan der Vitländer" bietet, denn sie hat Kjartans ereignisreichsten Erlebnisse aus seinem Leben in diesem kleinen Buch zusammengefasst, das sich sehr schnell und flüssig durchlesen lässt. Man kann die Geschichten jedoch auch episodenweise lesen, da die einzelnen Kapitel mehr oder weniger autark zueinander sind.
Auf dem Cover ist der Winterfürst auf seinem Ross und mit einem Eisschwert bewaffnet zu sehen. Kjartan steht vor ihm und schwingt sein Schwert gegen den angreifenden Reiter. Am Rand sind einzelne Sagengestalten aus dem Buch zu sehen. Diese Gestaltung kann der Leser durchaus als passend empfinden - sonderlich überragend jedoch ist sie nicht.
"Kjartan der Vitländer" ist zwar keine Besonderheit im Reich der Märchen und Fantasy-Geschichten, aber dennoch nett gemacht ist, weil sich dieses Buch nur einer Person verschrieben hat, was in solchen Episodensammlungen nicht allzu oft der Fall ist. Zudem lässt es sich flüssig lesen und zeigt sich als kurzweilige Unterhaltung für Freunde dieser Art der Fantasy.