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Das schöne Italien ist die Heimat vieler alter Künstler, großartiger Bauten und herrlichem Wetter. Doch hinter dieser Urlaubsfassade verbirgt sich eine zweite Wahrheit. Denn Italien ist auch die Heimat der "Republikaner", Terroristen, die versuchen, die Regierung zu stürzen. Wichtigstes Mittel im Kampf gegen diese radikale Gefahr ist die Staatliche Gesellschaft für soziale Wohlfahrt. Sie ist die Heimat junger Mädchen, die durch Implantate zu Cyborgs umgebaut wurden. Aufgrund medikamentöser Behandlung erfüllen sie hingebungsvoll die Aufgaben, die ihre Betreuer ihnen geben. Und diese Aufgaben beinhalten meistens die Liquidierung gewisser Personen, die der Regierung gefährlich werden könnten. In fünf kurzen Geschichten werden dem Leser die Mädchen und ihre Arbeitsweise näher gebracht.
Claes spielt eine besondere Rolle in der Gesellschaft, da sie, um ihre Arbeit zu erfüllen, nie das Gelände verlassen muss. An ihr testet man für die kybernetische Forschung neu entwickelte Cyborgteile. Früher hatte auch Claes einen Betreuer, der ihr sehr viel bedeutete. Vom ihm hat sie die Liebe zur Literatur und den Hang nach Eigenständigkeit. Marcella, Rico und Triella hingegen müssen gemeinsam mit ihren Betreuern einen Bombenanschlag vereiteln. Unter Einsatz ihres Lebens richten sie ein schreckliches Blutbad an. Doch manchmal haben die Mädchen auch Freizeit, die sie nach ihren Wünschen verbringen können. Diese nutzen sie, um in kalter Nacht einen Sternschnuppenregen zu beobachten.
Später reisen Rico und ihr Betreuer nach Florenz, um einen Buchhalter zu schützen. Gemeinsam mit ihm erkunden sie die Kunstschätze dieser schönen Stadt. Doch, um die momentane Effizienz zu erreichen, musste die Gesellschaft eine lange Lehrzeit bestehen. An Angelica, dem ersten Cyborg, spürt man die negativen Folgen der Konditionierung. Dieses wunderschöne Mädchen war die erste, der Implantate eingebaut wurden. Alle kümmerten sich rührend um sie. Marco ist ihr Betreuer, der sie mit der Geschichte vom Pastakönig, die er sich ausdenkt, von den vielen Spritzen ablenkt. Leider führte die häufige Konditionierung dazu, dass sie Gedächtnislücken bekam und sich an immer weniger erinnert. Sie ist somit ein Überbleibsel aus den Anfangstagen, das seine Einsatzfähigkeit eingebüsst hat.
Auch der zweite Teil beinhaltet die gleiche perfekte Mischung aus Action und Gefühl. Einerseits erlebt man die Mädchen bei ihren Einsätzen und bekommt somit einen Eindruck von ihrer Schlagkraft und Kaltblütigkeit, andererseits ist man ebenso in ruhigeren Momenten an ihrer Seite, in denen sie keine Waffe tragen. Genau wie andere junge Mädchen haben sie Freude am Betrachten der Sterne und singen dabei sogar die "Ode an die Freude". In solchen Momenten scheint es unvorstellbar, dass diese zarten Geschöpfe jemanden töten könnten. Die beiden Geschichten um Claes und Angelica zeigen die Tücken der Konditionierung auf. Einerseits ist da die schreckliche Abhängigkeit von ihren Betreuern und andererseits die geistigen Schäden, die sie verursacht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein nutzloser Cyborg verschrottet wird.
Wie auch der erste Teil, spielt auch der zweite sehr mit den Gefühlen des Lesers. Er erlebt die Einsatzkraft der Cyborgs ebenso wie die Tränen und die Freude der Mädchen, die durch die Implantate zu etwas anderem wurden, das weder Mensch noch Maschine ist. Die Geschichten lassen den Leser mit einem bitteren Nachgeschmack von Trauer und Melancholie zurück und entfalten gerade deswegen ihren faszinierenden Reiz. Für mich eine der besten Serien, die als Manga herausgekommen ist.