Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Wie aus dem Nichts erscheint 1894 ein Mann namens Arthur McBride in einem Geschäft für Damenbekleidung in London. Er macht einen völlig verwirrten Eindruck und weiß nicht einmal, in welchem Jahr er sich befindet. Bevor jemand ihn zur Rede stellen kann, verschwindet er. Was mag ihm zugestoßen sein? Wie sich zeigt, stellt sich sogar Königin Victoria diese Frage und sie beauftragt niemand Geringeren als Sherlock Holmes damit, etwas über McBride zu erfahren. Nun hatte sich Holmes nach seiner Konfrontation mit Moriaty eigentlich zur Ruhe gesetzt, doch der Königin kann er ihren Wunsch nicht abschlagen. Was er bei seinen Ermittlungen herausfindet, bringt ihn dazu, den neuen Gegner mit allen Mitteln zu bekämpfen.
In Sylvain Corduriés Bänden über Sherlock Holmes wurde der Meisterdetektiv ja schon mit einigen ungewöhnlichen Gegnern konfrontiert, seien es Vampire, Magier, oder Dämonen. Nun kommen noch Zeitreisende dazu und Sherlock muss nicht nur direkte Widersacher bekämpfen, sondern auch noch die Zukunft und Vergangenheit. Sogar für einen so brillianten Verstand wie den seinen ist das ein bisschen viel und er kann von Glück sagen, dass er Verbündete hat - und das sind Figuren, die der Fan der Reihe bereits aus früheren Geschichten wie
"Mandragore" oder
"Sherlock Holmes und das Necronomicon" kennt. Für Fans der Reihe macht das Wiedersehen Freude, doch auch Neueinsteiger müssen nicht fürchten, etwas zu verpassen. Zwar schlägt die Handlung ein paar Haken, doch das liegt am Thema, nicht am eventuell fehlenden Vorwissen.
Vier Sherlock-Holmes-Bände haben Sylvain Cordurié und Laci nun schon miteinander gestaltet und auch die neueste Geschichte unterhält. Die bewährte Kombination aus Detektivgeschichte und Mystery gibt dem Charakter des altbekannten Meisterdetektivs eine völlig neue Wendung und der Verzicht auf seinen Gefährten Dr. Watson ermöglicht es Holmes, andere Bindungen einzugehen, die in der althergebrachten Kombination nicht möglich wären. Auch die Möglichkeiten der Technik, die sich in der industriellen Revolution entwickelt haben, bieten faszinierende Ideen, die Cordurié hier nutzt, um eine Verbindung zu den Themen zu schaffen, die damals die Menschen bewegten und ihre Vorstellung von der Zukunft bestimmten. Wer zum Beispiel denkt bei Zeitreisen nicht sofort an H. G. Wells und seinen Roman "Die Zeitmaschine", den Roman, der zu den ersten Dystopien zählt und der zahlreiche andere Werke beeinflusst hat?
Wie in der gesamten, von Splitter aufgelegten Reihe, enthält auch dieser Comic beide Bände der Originalausgabe. Somit ist die Handlung abgeschlossen, was nicht ausschließt, dass die Figuren den Lesern in späteren Bänden noch einmal begegnen. Für die Leser ist das erfreulich, denn Corduriés Interpretation des Sherlock Holmes weiß ebenso zu überraschen, wie zu unterhalten.
Eine Leseprobe befindet sich auf der Verlagsseite .