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Hat Violet ihr Leben riskiert? Das Mittel, das ihren Tod vortäuschen und sie retten sollte, hat sie stattdessen ihrer Freundin Raven gegeben und nun wurde Violet auch noch dabei erwischt, Ash zu küssen, der auch dem Haushalt der Herzogin angehört. Kein Wunder, dass diese die beiden am liebsten umbringen würde. Nun ist Violet zu wertvoll und zu begabt, um einfach getötet zu werden, doch Ash wird seinen Fehler ganz sicher mit dem Leben bezahlen müssen. Violet ist sicher, dass nur eine gemeinsame Flucht ihnen helfen kann und so bleiben Ash und sie dann auch zusammen - begleitet von Raven, die von ihrer Herrin in den Wahnsinn getrieben wurde. Unerwartet treffen sie auf Helfer, die ihnen beistehen, doch auch diese haben einen Plan. Violet zu retten, reicht ihnen nicht, sie erhoffen sich von der jungen Frau die Möglichkeit, das System zu stürzen und sich von der Herrschaft des Adels zu befreien.
Es ist alles so viel schlimmer, als Violet sich früher vorgestellt hatte. Ein Surrogat, eine besonders begabte Sklavin des Adels, hätte ein behütetes Leben, so wurde ihr weisgemacht; doch schnell musste sie lernen, dass dem nicht so war. Sklaven sind austauschbar und werden manipuliert, erpresst und misshandelt. Allein ihr außergewöhnliches Talent hat sie bisher gerettet. Doch nun hat sie sich verliebt und damit die Pläne der Herzogin vom See gefährdet. Violets Leben wird fortan die Hölle sein, da ist sie sich sicher. Mehr noch, ihr geliebter Ash ist nichts weiter als ein Gespiele und von daher leicht zu ersetzen. Er wird seinen Fehler nicht überleben. Mit diesen Aussichten konfrontiert, entschließt Violet sich dazu, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und alles zu riskieren. Sie will flüchten. Helfen soll ihr der schwarze Schlüssel, eine Organisation, die sich dem Kampf gegen den Adel verschrieben hat.
War Violet im ersten Teil der
Reihe zu Beginn noch ein naives, junges Mädchen, so ist sie nun zu allem entschlossen, um sich und ihre Freunde zu retten. Viel Zeit hat sie nicht, denn Unheil schwebt über ihnen und ihre Helfer haben eine ganz eigene Vorstellung davon, was sie von ihr erwarten. Von der Sklavin zur Heilsbringerin, das ist ein großer Schritt und Violet hat ziemliche Schwierigkeiten damit, ihre Rolle zu erfüllen. Nicht immer will ihr das gelingen und so verursacht sie einige Aufregung, wenn sie spontan die wohldurchdachten Pläne ihrer Umgebung unterläuft, um das zu tun, was ihr richtig erscheint.
Es bleibt dabei, Violet ist keine allwissende Heldin, sondern ein junges Mädchen, mit allen Zweifeln und Fehlern, die dazu gehören. Auch ihre Freunde, so tapfer sie sein mögen, müssen mit Unsicherheit kämpfen und haben Probleme mit ihrer Vergangenheit, sei es Ash, der sich einfach nur nutzlos und missbraucht vorkommt, oder auch Garnet, der Sohn der Herzogin, welcher sich nun mutig einer gerechten Sache verschreibt, aber eben ein Adelssprössling ist. Autorin Amy Ewing hat hier gute, handfeste und lebendige Figuren erdacht, die durch Vielschichtigkeit überzeugen. Beim schwarzen Schlüssel sieht das etwas anders aus, denn dessen Entstehungsgeschichte wirkt etwas überdramatisch. Die Welt des Juwels ist grausam und dass ein junges Mädchen nun so leicht der Schlüssel zu einer Revolution sein soll, wirkt an den Haaren herbeigezogen. Doch soll ihre Geschichte glaubhaft bleiben, muss sie im dritten Band auf mehr Schwierigkeiten stoßen, das Schicksal ihr mehr abverlangen. Düstere Vorzeichen gibt es genug und so kann der Leser darauf hoffen, dass auch der nächste Band die spannende Geschichte gelungen weitererzählt und zu einem guten und interessanten Ende bringt.
Eine Leseprobe findet sich auf der Verlagsseite.