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 Die Magier seiner Majestät

Serie: Der Magier seiner Majestät
Autoren: Zen Cho
Übersetzer: Julia Becker
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Zu beneiden ist Zacharias Whyte wirklich nicht. Zwar hat er eben erst das Amt des Königlichen Magiers angetreten, doch seine Position ist umstritten. Seine ehrenwerten Kollegen lassen ihn nicht vergessen, dass er nur der Adoptivsohn seines Vorgängers ist - ein junger Mann unsicherer Herkunft und noch dazu ein Schwarzer. Manch einer der Magier und Thaumaturgen mag sich damit nicht abfinden und so ist Zacharias Leben alles andere als leicht. Noch dazu schwindet die Magie in Großbritannien und so macht der Königliche Magier sich auf den Weg zur Grenze des Feenreichs, um den Grund dafür herauszufinden. Als wäre seine Mission nicht schon schwer genug, trifft er unterwegs auf Prunella Gentleman, eine ganz reizende junge Dame, die leider, leider ein ganz unziemliches Talent zur Magie besitzt.

Was für ein Haufen bornierter älterer Herren, vor dem Zacharias sein magisches Talent beweisen muss. Bereits auf den ersten Seiten der Geschichte wird klar, wie die Gesellschaft der Magier aussieht. Nicht nur, dass "Der Magier seiner Majestät" zur Zeit der Napoleonischen Kriege spielt, auch die Einstellung zu Minderheiten ist rückständig und Autorin Zen Cho spielt während der gesamten Handlung immer wieder darauf an. So wird nicht nur Zacharias aufgrund seiner Hautfarbe misstrauisch beäugt, auch Frauen, welche über Magie verfügen, sind suspekt und es wird erwartet, dass sie eben diese Magie unterdrücken, wenn sie Aussichten auf eine standesgemäße Ehe haben wollen.

In dieser Hinsicht bietet das Buch nur wenige Überraschungen. Zacharias und Prunella müssen einander nicht einmal treffen, bevor dem Leser schwant, wohin die Reise geht. Spannend geht anders, zumal auch der zwar heitere, aber immer etwas gestelzt-distanzierte Schreibstil nicht dazu anhält, die Figuren ins Herz zu schließen. Es kommt einfach nie das Gefühl auf, Prunella oder Zacharias könnten wirklich in Gefahr sein und auch ihre Gefühlsausbrüche sind schön umschrieben, aber nicht packend. Wenn Prunella schwächelt, so wird ihr blümerant und wenn Magier sich duellieren, dann auf jeden Fall höflich. So liebenswert altbacken das ist, auf Dauer dämpft es zusammen mit den doch recht einfach gestalteten Figuren den Spaß an der Geschichte deutlich. Diese sind einfach nicht grau genug; es gibt durchweg nur gute oder schlechte Menschen in dieser Geschichte.

Es wäre jedoch falsch, das Buch zu schnell abzuschreiben, denn die Idee einer Organisation von Zauberern, die Großbritannien dient und die Verbindung mit dem Feenreich hat, ist durchaus reizvoll. Gerade die Figur der Prunella hat Potenzial. Sollte aus "Der Magier seiner Majestät" eine Reihe werden, wie es den Anschein hat, so gibt es garantiert noch genug Möglichkeiten, diese spannend zu gestalten, wenn die Autorin es wagt, etwas mutiger und unvorhersehbarer zu schreiben.

Weitere Informationen finden sich auf der Verlagsseite.

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 11. November 2016 | ISBN: 9783426519141 | Originaltitel: Sorcerer to the Crown | Preis: 9,99 Euro | 448 Seiten | Sprache: Deutsch

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